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Hessen
Queerfeindlicher Angriff am Rande des CSD Wiesbaden
Einer CSD-Teilnehmerin wurde eine Regenbogenflagge entrissen und zerstört. Der unbekannte Angreifer schlug der Frau danach unter Beleidigungen ins Gesicht und floh mit ihrem Handy.
- 28. Mai 2023, 21:20h 2 Min.
Am Samstag ist in Wiesbaden eine Teilnehmerin des CSD angegriffen worden. Das machte die Polizei am Sonntagnachmittag im Rahmen einer Meldung und eines Aufrufs um Zeug*innen publik. Die 29-Jährige habe sich demnach gegen 16.15 Uhr im Bereich der Burgstraße aufgehalten, als ihr nach bisherigem Sachstand ein unbekannter Mann eine mitgeführte Regenbogenflagge entrissen haben soll. Diese habe er dann provokativ vor den Augen der CSD-Teilnehmerin zerstört und die Frau anschließend in vulgärer Art und Weise beleidigt.
Im weiteren Verlauf habe der Mann der CSD-Besucherin in das Gesicht geschlagen und ihr das Smartphone entwendet, um dann in unbekannte Richtung zu flüchten. Der Vorfall sei von mehreren Zeuginnen und Zeugen beobachtet worden, unter anderem von einer weiteren bisher unbekannten Person, die der Angegriffenen kurze Zeit später ihr Handy zurückbrachte. Eine rettungsärztliche Behandlung der durch den Schlag entstandenen Verletzungen wurde seitens der Frau laut Polizei abgelehnt.
Die Wiesbadener Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet Zeuginnen und Zeugen, sich unter der Telefonnummer (0611) 345-0 zu melden. Die Behörde verweist zudem auf die LSBT*IQ-Ansprechstelle des Polizeipräsidiums Westhessen. Der Angreifer wird als ein Mann im Alter von 20 bis 25 Jahren beschrieben. Er hatte demnach dunkle und lockige Haare, trug ein dunkles T-Shirt, eine weiß-blau längs-gestreifte kurze Sporthose mit blauen Sternen sowie weiße Sneaker.
Vandalismus an Regenbogen-Zebrastreifen
Der CSD mit Demo vom Warmen Damm zum Straßenfest im Kulturpark am Schlachthof stand in diesem Jahr unter dem Motto "Europa bleibt bunt". Mit 6.000 Teilnehmenden handelte es sich laut der Organisation "Warmes Wiesbaden" um den bisher größten CSD der hessischen Stadt.
Mit 6000 queeren Menschen konnten wir den größten Christopher Street Day aller Zeiten in Wiesbaden feiern, haben bei...
Posted by Warmes Wiesbaden e.V. on Saturday, May 27, 2023
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Bereits im Vorfeld des CSD war es zu queerfeindlichen Vorfällen gekommen, ebenfalls in der Burgstraße. Die Stadt hatte aus Anlass des Prides Regenbogen-Streifen seitlich eines Zebrastreifens angebracht. Bereits in der Folgenacht war er von Unbekannten in schwarzer Farbe besprüht worden (queer.de berichtete). Bei einer weiteren Sprüh-Aktion in der Nacht zum Freitag konnte die Polizei einen 18-jährigen Verdächtigen festnehmen (queer.de berichtete). Der CSD dankte Stadtreinigung und weitere Menschen, die das Regenbogensymbol nach dem Vandalismus wieder herrichteten.
Großartige Solidarität Nach den Ereignissen der vergangenen 48 Stunden erreicht uns eine Welle der Solidarität. Da...
Posted by CSD Wiesbaden on Friday, May 26, 2023
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Für Empörung hatten auch Instagram-Videos eines Wiesbadener Amateur-Fußballers gesorgt, in denen er gegen Schwule hetzte und betonte, er selbst würde auf die Regenbogen urinieren wollen, sollte der Vandalismus entfernt werden (queer.de berichtete). Sein aktueller Verein trennte sich umgehend von ihm und auch ein vorgesehener Wechsel zu einem anderen wurde von diesem abgesagt. (cw/pm)

Das ist aber schade. Falls eine bezeugende Person weder männlich noch weiblich sein sollte, hat das Opfer also Pech.
Aber okay, oben stand ja auch, dass nur binär männliche oder weibliche Zeuginnen und Zeugen den Vorfall beobachtet haben. Wobei mich wundert, woher man so gut Bescheid weiß, dass die alle weiblich oder männlich waren. Zum Identität-Festhalten hat es offenbar nicht gereicht, zum Feststellen der Geschlechtsidentität aber schon. Wirklich seltsam, was in der Welt so vor sich geht. Sehr, sehr seltsam.