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"Gute Zeiten, schlechte Zeiten"

RTL entsetzt über Fan-Homophobie: "Wir sind fassungslos"

Nach der Vergewaltigung einer schwulen Figur bei "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" gab es in sozialen Medien viel Häme – im offiziellen Instagram-Profil der Soap zeigt man sich entsetzt.


Moritz (Lennart Borchert) durchlebt schlechte Zeiten (Bild: RTL / Bernd Jaworek)
  • 30. Mai 2023, 16:01h 3 2 Min.

"Ihr Lieben, wir sind fassungslos, weil wir in einer eigentlich aufgeklärten Zeit immer noch gegen Hate-Kommentare ankämpfen müssen, die respektloser nicht sein könnten." Das ist die Reaktion des offiziellen Instagram-Profils der RTL-Seifenoper "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" auf Hassbotschaften.

Hintergrund war eine Geschichte um die schwule Figur Moritz Bode (Lennart Borchert), dem das Schicksal in den zuletzt ausgestrahlten Folgen schwer mitgespielt hat. Seine Schwester ist verschwunden, er hat Liebeskummer – und flüchtet sich dann in seinen Escort-Job. Doch dort betäubt ihn ein Kunde mit K.o.-Tropfen und vergewaltigt ihn. Auf der offiziellen Instagram-Präsenz der Serie gaben viele Moritz selbst die Schuld an der Tat oder äußerten sich homosexuellenfeindlich.

Instagram / gzsz | Moritz Bode (Lennart Borchert) wacht am Morgen danach auf und weiß nicht, was passiert ist
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RTL hat inzwischen die diskriminierenden Äußerungen gelöscht und erklärt: "Die Story rund um Moritz erhitzt die Gemüter. Ihr sollt und dürft diskutieren, dafür sind wir hier. Aber homophobe Aussagen und vor allem eine sehr laute Schar an Menschen, die von 'selbst Schuld' beim Thema K.o.-Tropfen sprechen, können, wollen und werden wir hier nicht dulden." Bei derartigen Taten sei der einzig Schuldige "immer der Täter oder die Täterin, niemals das Opfer!", stellte RTL klar.

"Wir behalten uns vor, einzelne Personen zu blockieren"

Nun würden Konsequenzen gezogen: "Aus dieser Konsequenz behalten wir uns vor, Kommentarspalten zu sperren, wenn es aus unserer Sicht zu viel wird, und einzelne Personen zu blockieren. An alle, die dagegen halten: Danke, dass ihr aufklärt und zurecht weist. Bitte bleibt respektvoll!"

Der inzwischen 23-jährige Lennart Borchert spielt bereits seit drei Jahren Moritz in "Gute Zeiten, schlechte Zeiten". Kurz nach seinem Start in der Serie outete sich Moritz Ende Juni 2020 (queer.de berichtete).

"Gute Zeiten, schlechte Zeiten" läuft wochentäglich um 19.40 Uhr bei RTL. Bereits zuvor werden neue Folgen im kostenpflichtigen Teil des Streamingportals RTL+ gezeigt. Die seit 1992 laufende Soap zählt zu den Goldeseln des Medienunternehmens mit Sitz in Luxemburg und Köln, weil sie relativ billig zu produzieren ist und gleichzeitig bis heute Spitzenquoten in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen erzielt. (cw)

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#1 Nicht verwunderlichAnonym
  • 30.05.2023, 17:21h
  • Wirklich ohne Sarkasmus gefragt:
    »im offiziellen Instagram-Profil der Soap zeigt man sich entsetzt. []
    wir sind fassungslos«
    Entsetzt ja. Definitiv.
    Oder eher: Angeekelt.
    Nur: Weshalb die Überraschung? Diesen Dreck gibt es tagtäglich quer durchs Netz. Und draußen, im Real Life, ebenfalls täglich - und da gern auch mal mit handfesten Nichtargumenten.

    »weil wir in einer eigentlich aufgeklärten Zeit«
    Da ist das entscheidende Wort eigentlich. Der Punkt ist: Wir sind nur nicht (mehr) in einer aufgeklärten Welt, die mit Fakten funktioniert. Wir sind in einer postfaktischen Gesellschaft angekommen, die wieder gegen die spätestens seit den Nationalsozialisten bekannten marginalisierten Gruppen mobil macht. Mit Worten. Und mit Taten.

    »immer noch gegen Hate-Kommentare ankämpfen müssen, die respektloser nicht sein könnten.«
    Oh, das wird noch viel respektloser. Zumal diesem Pack ja immer noch Gehör geschenkt und Verständnis entgegen gebracht wird.

    »Wir behalten uns vor, einzelne Personen zu blockieren«
    Gute Entscheidung. Leider klappt das im Real Life nicht.

    »Bitte bleibt respektvoll!«
    Als ob dieses "bitte, bitte" irgendwas brächte.

    Und last, but not least:
    »Die Story rund um Moritz erhitzt die Gemüter.«
    Ich schaue GZSZ nicht, daher kann es natürlich sein, dass es tatsächlich um eine explizite Darstellung und/oder Themen geht. Sollte aber, wie ich vermute, einzig das Schwulsein der Figur "die Gemüter erhitzen", dann ist genau DAS schon Teil des Problems. Wer wen abseits des heteronormativen Konstrukts liebt, hat ebensowenig "die Gemüter zu erhitzen", als wenn sich Mann und Frau lieben.
    Womit wir wieder beim Anfang mit der "aufgeklärten Zeit" wären.
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#2 ArabouAnonym
  • 30.05.2023, 19:46h
  • Antwort auf #1 von Nicht verwunderlich
  • Ja es gibt täglich im realen Leben hate und Diskriminierung und im Netz sowieso, Twitter ist da die toxischste Mistplattform überhaupt. Ich gehe davon aus dass bei der Insta Seite heten betreuen und wenn man nicht selbst betroffen ist, fällt einem so etwas vielleicht nicht auf. Ist genauso wie Diskriminierung wegen einer anderen Hautfarbe, Betroffene werden da lange Geschichten erzählen können, was einem als Nichtbetroffener fassungslos macht.
  • Direktlink »
#3 maexineAnonym
  • 31.05.2023, 06:09h
  • Hieß es noch vor wenigen Tagen the winner is, schafft es ein erleichterndes Verständnis, die Dinge rückwärts aufzuklären. Der Schlüsselsatz steht hinten:

    " ...Soap zählt zu den Goldeseln des Medienunternehmens (...) sie relativ billig zu produzieren ist und gleichzeitig bis heute Spitzenquoten in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen erzielt."

    Was nun aber wenn, das Format versandet oder gar die Quote wegbricht? Alarmzeichen für die Geldverdiener. Wo doch mit der Mischkalkulation so viele Entwicklungsformate durchgefüttert werden müssen... Ein Sprech der unter den Programm -Machern all zu häufig kursiert und übersetzt bedeutet das uns "viewer" als einziges Mittel bleibt: Glotze aus!

    Vielleicht gelingt es ja im örtlichen Biergarten, auf der open stage selbst das Mikrofon in die Hand zu nehmen, Oder unsere lokalen Held*innen zu feiern gar so mit den Nachbarn einen "gemeinschaftsbildenden" tollen Abend zu genießen.

    Lets swing the hipps and grooove it...

    eure maexine
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