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Angegriffene schlug Täter Flasche auf den Kopf
Berlin: Schlägerei nach transphober Beleidigung
Erneut meldet die Polizei einen transphob motivierten Zwischenfall: Dieses Mal musste ein Trans-Hasser jedoch auch einstecken.
- 31. Mai 2023, 12:58h 2 Min.
Nach einer transphoben Beleidigung ist es am Dienstagnachmittag im Berliner Ortsteil Kreuzberg nach Polizeiangaben zu einer Auseinandersetzung gekommen. Laut dem derzeitigem Ermittlungsstand sei eine 28-jährige Transfrau und ihr ein Jahr jüngerer Begleiter gegen 15.30 Uhr gemeinsam auf dem Gehweg der Ohlauer Straße gelaufen. Im Vorbeigehen soll ein 27-Jähriger die Frau transphob beleidigt haben.
Das wollte sich der Begleiter allerdings offenbar nicht gefallen lassen: Als er den mutmaßlichen Pöbler laut Polizei zur Rede stellen wollte, soll dieser gewalttätig geworden sein und ihn mit Faustschlägen attackiert haben. Der Angegriffene soll sich daraufhin gewehrt und die trans Frau soll ihm zur Hilfe gekommen sein.
Trans Frau wehrt sich mit Glasflasche
Im Zuge der Auseinandersetzung soll sie dann eine Glasflasche gegriffen und dem mutmaßlichen Angreifer auf den Kopf geschlagen haben, der dadurch kurzzeitig das Bewusstsein verloren haben soll. Er klagte laut Polizei über Kopfschmerzen und kam mit einem alarmierten Rettungswagen zur Behandlung in ein Krankenhaus.
Der 27-jährige Begleiter der trans Frau erlitt eine Schnittwunde am Oberschenkel sowie Hämatome und Kratzer am Oberkörper. Polizeieinsatzkräfte nahmen eine Erstversorgung der Schnittwunde vor. Eine weitere ärztliche Behandlung lehnte er ab. Wie es genau zu der Schnittverletzung kam, konnte zunächst nicht geklärt werden.
Staatsschutz ermittelt
Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Dieser Vorgang ist bei vermuteter Hasskriminalität in der Bundeshauptstadt üblich. Weitere Angaben zur Identität des mutmaßlichen Trans-Hassers machte die Polizei, wie auch sonst in Erstmeldungen, nicht.
Sowohl Polizei als auch Staatsanwaltschaft in der Hauptstadt verfügen über eigene Ansprechpartner*innen für LGBTI. Die Behörden machen mögliche Hassverbrechen aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität gezielt in ihren Berichten publik und melden diese daher vergleichsweise häufig der Öffentlichkeit. (pm/cw)
