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Mehrheitsbeschluss
EU-Parlament zweifelt an Eignung Ungarns für Ratspräsidentschaft
In einer mit großer Mehrheit verabschiedeten Resolution fragen sich die EU-Parlamentier*innen, ob Ungarn in der Lage sei, "diese Aufgabe angesichts der Nicht-Achtung von Recht und Werten" der EU "in glaubwürdiger Weise" zu erfüllen.

Am 17. Mai 2023, dem Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (IDAHOBIT), wehte vor dem EU-Parlament in Straßburg eine Regenbogenfahne (Bild: EP)
- 2. Juni 2023, 03:30h 2 Min.
Das Europäische Parlament hat die Eignung Ungarns für die EU-Ratspräsidentschaft in Zweifel gezogen. Das Parlament frage sich, ob Ungarn in der Lage sei, "diese Aufgabe angesichts der Nicht-Achtung von Recht und Werten" der EU "in glaubwürdiger Weise" zu erfüllen, hieß es in einer am Donnerstag verabschiedeten Resolution des Parlaments.
Die Resolution wurde mit 442 Ja-Stimmen angenommen, 144 Abgeordnete waren dagegen, 33 enthielten sich. Sie ist nicht bindend, weshalb es als unwahrscheinlich gilt, dass Ungarn die für Juli 2024 geplante Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft entzogen werden könnte.
In der Resolution ist unter anderem von "systemischer Korruption" in Ungarn die Rede. Zudem wird die Bedrohung der Rechte queerer Menschen und von Lehrer*inne sowie das Regieren per Dekret angeprangert.
"Das wäre so, als wenn man den Schulhofschläger zum Schuldirektor macht"
"Das wäre so, als wenn man den Schulhofschläger zum Schuldirektor macht", kritisierte der FDP-Abgeordnete Moritz Körner den Ratsvorsitz für Ungarn.
Das Parlament forderte die EU-Mitgliedstaaten angesichts dieser Probleme auf, "so bald wie möglich eine geeignete Lösung zu finden". Andernfalls könne das Parlament auch "entsprechende Maßnahmen ergreifen".
Bereits am Dienstag hatte Europa-Staatsministerin Anna Lührmann (Grüne) gesagt, sie habe "Zweifel daran, inwieweit es Ungarn gelingen kann, eine erfolgreiche Ratspräsidentschaft zu führen". Lührmann führte aus, Ungarn sei "momentan in der EU isoliert wegen Problemen bei der Rechtsstaatlichkeit, die wirklich gravierend sind". Zudem lasse das Land immer wieder mangelnde Unterstützung für die Ukraine im russischen Angriffskrieg erkennen.
Alle sechs Monate wechselt der Ratsvorsitz
In der EU übernimmt alle sechs Monate ein anderes Land den Vorsitz im Ministerrat. Bisher ist es noch nie vorgekommen, dass einer der 27 Mitgliedstaaten übergangen wurde. Nur Großbritannien hatte 2017 aufgrund der Entscheidung, die EU zu verlassen, auf den Vorsitz verzichtet. Ungarn soll die Ratspräsidentschaft von Juli bis Dezember 2024 übernehmen, nach Belgien und vor Polen.
Die Europäische Kommission hatte im Dezember fast 22 Milliarden Euro für Ungarn aus dem Strukturfonds für den Zeitraum von 2021 bis 2027 eingefroren. Hintergrund sind Hinweise auf Korruption und den Missbrauch von EU-Hilfen. Polen steht vor allem wegen seiner Justizreform in der Kritik, die aus Sicht Brüssels die Gewaltenteilung aushöhlt. (cw/dpa)

Der Iran übernimmt im November den Vorsitz des Sozialforums des UN-Menschenrechtsrats*.
Soviel Opipramol kann ich gar nicht fressen, um diesen menschenverachtenden Irrsinn großer Organisationen noch irgendwie zu ertragen, die sich vorgeblich doch ach so menschenrechtskonform präsentieren.
*)
www.dw.com/de/kritik-an-ernennung-kein-vorsitz-für-iran-auf-
un-forum/a-65638620