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USA

Pentagon verbietet Drag-Shows

Der queerfeindliche Kulturkampf erreicht nun auch Militärbasen: Der Verteidigungsminister will seinen Soldat*innen zum Pride Month künftig keine Dragqueens mehr zumuten.


Joe Bidens Verteidigungsminister Lloyd Austin hat nicht nur den IS und die Taliban als Feinde identifiziert, sondern auch die gemeine Dragqueen (Bild: Spc. XaViera Masline / wikipedia)
  • 2. Juni 2023, 11:48h 1 2 Min.

Das amerikanische Verteidigungsministerium hat laut einem Bericht von NBC News Dragqueen-Veranstaltungen auf Militäreinrichtungen verboten. "Die Luftwaffe wird keine Drag-Events in ihren Räumlichkeiten abhalten. Kommandanten wurden angewiesen, diese entweder abzusagen oder auf eine Location außerhalb des Militärgebietes zu verlegen", zitierte der Fernsehsender einen namentlich nicht genannten Angestellten der amerikanischen Luftwaffe.

Anlass gewesen sei ein für letzten Donnerstag zum Pride Month geplantes Drag-Event auf einer Luftwaffenbasis in Nevada. Diese war dort bereits von Vorgesetzten genehmigt worden. Verteidigungsminister Lloyd Austin und Generalstabschef Mark Milley sollen dann aber persönlich interveniert und ein Verbot ausgesprochen haben.

Dragqueens ein politisches Aufregerthema der Rechten


Bereits letztes Jahr sorgte ein geplantes Event an einer amerikanischen Militärbasis in Rheinland-Pfalz für Empörung (Bild: Facebook / Ramstein AB)

Zuletzt politisierte die republikanische Opposition Drag-Auftritte. So verbot Florida derartige Shows vor Minderjährigen (queer.de berichtete). Die Partei stellte dazu Ende März auch Fragen im Verteidigungsausschuss des US-Kongresses. Damals antwortete der Verteidigungsminister: "Drag Queen Story Hours sind nicht etwas, was das Ministerium finanziert."

In den letzten Jahren zeigten sich Republikaner bereits mehrfach irritiert über Dragaufführungen in Militäreinrichtungen. Letztes Jahr sagte etwa die amerikanische Militärbasis im rheinland-pfälzischen Ramstein eine Lesung der Dragqueen Stacey Teed ab, nachdem sich der republikanische Senator Marco Rubio darüber empört hatte.

Eigentlich haben Dragqueens in den USA zuletzt immer mehr den Mainstream erreicht – etwa mit dem Erfolg von "RuPaul's Drag Race", das in den letzten Jahren mit mehreren Emmys ausgezeichnet worden ist (queer.de berichtete). Auch in Deutschland erobert Drag, etwa mit der am Freitagabend in der RTL-Primetime ausgestrahlten Show "Viva la Diva – Wer ist die Queen?", immer mehr den Alltag.

Allerdings gibt es auch hierzulande politischen Gegenwind, nicht nur aus der AfD, sondern auch von demokratischen Parteien: So gab es etwa vor wenigen Wochen wegen einer Drag-Lesestunde in einer Stadtteilbibliothek aus der CSU Forderungen nach einem Dragverbot, Vizeministerpräsident Hubert Aiwanger (Freie Wähler) sprach von "Kindswohlgefährdung", selbst der zuvor als queer­freundlich geltende Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) machte in der "Bild"-Zeitung Stimmung gegen den Dragqueen-Auftritt – später relativierte er jedoch seine Aussagen (queer.de berichtete). (dk)

-w-

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