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Interview

Xavier Bettel zu Viktor Orbán: "Ich erkenne dich nicht wieder!"

In einem Interview spricht der offen schwule Premier aus Luxemburg über seinen homophoben Amtskollegen aus Ungarn – und über queerfeindliche Tendenzen in der EU.


Xavier Bettel ist seit rund zehn Jahren Regierungschef in Luxemburg (Bild: ITU Pictures / flickr)

  • 2. Juni 2023, 15:17h 1 2 Min.

Der luxemburgische Premierminister Xavier Bettel hat in einem Interview mit der "Neuen Luzerner Zeitung" auch eine Frage zu seinem Verhältnis mit Ungarns queer­feindlichem Ministerpräsidenten Viktor Orbán beantwortet. Dabei erzählte der Regierungschef des zweitkleinsten EU-Landes von einem persönlichen Gespräch mit dem autoritär regierenden Amtskollegen: "Bei einem Treffen des Europäischen Rats in Brüssel habe ich ihm einmal gesagt: 'Viktor, erinnerst du dich noch an unser Mittagessen zusammen mit meinem Mann und mir in Budapest vor drei Jahren?' Da hat er genickt, worauf ich ihm gesagt habe: 'Viktor, ich erkenne dich nicht wieder!' Daraufhin blieb er stumm."

Bettel betonte in dem Interview auch, dass die steigende Queer­feindlichkeit in Europa nicht nur ein Problem für die LGBTI-Community sei: "Heute sind es die Schwulen und die Lesben. Gestern waren es die Juden, morgen sind es die Menschen mit einer Behinderung", so der Premier. Außerdem erklärte er: "Ich bin nicht der schwule Regierungschef. Ich bin Regierungschef und ich bin schwul. Aber ich werde mich immer dafür einsetzen, dass man Menschen nicht in eine Schublade steckt, egal um welche Minderheit es geht."

Der 50 Jahre alte Xavier Bettel ist bereits seit 2013 der erste offen schwule Regierungschef Luxemburgs und Anführer einer Koalition seiner liberalen Partei DP mit der sozialdemokratischen LSAP und den Grünen (queer.de berichtete). Unter seine Regierung wurde die Ehe für Schwule und Lesben geöffnet. Bettel heiratete 2015 seinen Freund (queer.de berichtete).

Aus seiner Homosexualität hatte Bettel nie ein Geheimnis gemacht. Er hatte sich 2008 als luxemburgischer Parlamentsabgeordneter in der Sendung "Background" auf RTL Télé Lëtzebuerg geoutet. Danach ging es mit seiner Karriere bergauf: 2011 wurde er zum Bürgermeister der Stadt Luxemburg gewählt und zwei Jahre später zum Premierminister.

Bettel hatte Orbán bereits vor zwei Jahren bei der Einführung des ungarischen "Homo-Propaganda"-Gesetzes öffentlich gemaßregelt – und ihm vorgeworfen, schlicht keine Ahnung von Homosexualität zu haben (queer.de berichtete). (dk)

#1 dellbronx51069Anonym
  • 02.06.2023, 21:22h
  • Wahre Worte! wir brauchen mehr Politiker vom Schlage eines PM Bettel in Europa und der Welt!
    Ansonsten befürchte ich , dass es nicht gut ausgeht.
    Zu Beginn der Corona Zeit vor etwa 3 Jahren hatte ich es prognostiziert, dass sich ein Hass Tsunami zusammenbraut.
    Noch ist es fernes Donnerrollen , aber der Druckabfall ist schon deutlich zu spüren.
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