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Online-Hass

Twitter: Leitung der Moderation von Inhalten erneut vakant

Nach nur gut einem halben Jahr als Leiterin für Sicherheit und Integrität beim Onlinedienst Twitter verlässt Ella Irwin das Unternehmen. Zuvor hatte Inhaber Elon Musk die Blockade einer transfeindlichen Doku aufgehoben.


Nach der Übernahme durch Elon Musk hat queerfeindliche Hetze auf Twitter stark zugenommen – auch auf dem Profil von queer.de (Bild: Akshar Dave / Unsplash)
  • 3. Juni 2023, 05:18h 5 4 Min.

Nach dem Kauf von Twitter durch Tesla-Chef Elon Musk ist der Posten der Abteilungsleitung für Sicherheit und Integrität des Onlinedienstes bereits zum zweiten Mal vakant. Ella Irwin bestätigte am Freitag (Ortszeit) auf Twitter die schon seit 24 Stunden im Internet kursierenden Gerüchte, dass sie ihren Job als Verantwortliche für die Moderation der Inhalte auf Twitter gekündigt habe.

Keine Gründe für Kündigung genannt


Ella Irwin

Irwin hatte den Posten erst im November von Yoel Roth übernommen, der Twitter nach der chaotischen Übernahme durch Musk mit mehreren anderen ranghohen Beschäftigten verlassen hatte. "Das war eine unglaubliche Erfahrung und ich bin sehr dankbar, mit diesem tollen Team aus leidenschaftlichen, kreativen und hart arbeitenden Leuten zusammengearbeitet zu haben", erklärte die Managerin.

Gründe für ihren Weggang nannte Irwin nicht. Sie versicherte, dass sie Twitter auf seinem Weg weiter unterstützen werde.

Irwins Vorgänger Roth hatte seine Kündigung mit Musks Führungsstil begründet, der die Regeln für Twitter in Form "einseitiger Dekrete" festlege. In einem in der "New York Times" veröffentlichten Beitrag kritisierte Roth außerdem, dass Musk die Werbekunden nicht von seinem Konzept überzeugt habe und Twitter daher vor wirtschaftlichen Schwierigkeiten stehe.

Hetze gegen Minderheiten nimmt zu

Musk hatte den Onlinedienst im Oktober für 44 Milliarden Dollar (41 Milliarden Euro) gekauft. Seitdem hat Twitter allerdings massiv an Wert verloren. Musk will, dass auf Twitter absolute Meinungsfreiheit herrscht. Diffamierungen etwa von Minderheiten werden daher akzeptiert. Zahlreiche umstrittene Personen, insbesondere aus dem rechtsextremen Spektrum, kehrten nach Musks Übernahme des Unternehmens zu Twitter zurück.

Am Donnerstag war eine Kontroverse über den Umgang von Twitter mit einer transfeindlichen Dokumentation der rechten Website "The Daily Wire" mit dem Titel "Was ist eine Frau?" entbrannt. Darin ging es um die Definition von Geschlechtern und Transidentität. Die Website, die erst kürzlich beschlossen hatte, Podcasts via Twitter zu verbreiten, beschwerte sich, dass Twitter die Doku habe blockieren wollen.

Grundlage für das Vorhaben waren Verstöße gegen die Regel bei Twitter, dass Menschen mit den Pronomen bezeichnet werden müssen, die der von ihnen gewählten Geschlechtsidentität entsprechen. So wurden in dem Dokumentarfilm trans Frauen als "er" misgendert.

Musk entschuldigte sich für das Vorgehen seines Unternehmens gegen den Film. "Das ist ein Fehler von mehreren Personen bei Twitter", erklärte er. Es sei aus seiner Sicht zwar "unhöflich", nicht die von einem Menschen selbst gewählte Geschlechtszuweisung zu verwenden, es verstoße aber gegen keinerlei Gesetz. Der Film von "The Daily Wire" könne daher von den Abonnent*innen des Mediums abgerufen werden, werde vom Twitter-Algorithmus allerdings nicht empfohlen.

Musk selbst teilte mit seiner Riesenreichweite in dem Netzwerk einen Tweet von "The Daily Wire" mit einem Link zum Film und kommentierte das mit den Worten "Alle Eltern sollten sich das ansehen". In weiteren Reaktionen nannte er die medizinische Begleitung von trans Jugendlichen ein "großes Problem" und versprach seinen "aktiven Lobbyismus", um entsprechendes zu kriminalisieren. Zu einem Tweet des rechten kanadischen Psychologen Jordan Peterson, sowohl Ärzte als auch Therapeuten mit langen Haftstrafen zu versehen, meinte Musk: "Absolut."

Twitter / newrepublic
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Musks trans Tochter will mit Vater nicht mehr zu tun haben

Bereits im April hatte Elon Musk eine Twitter-Richtlinie zum Schutz von trans Nutzer*innen heimlich ändern lassen (queer.de berichtete). Der Unternehmer hatte sich in der Vergangenheit öffentlich über transgeschlechtliche Personen und den respektvollen Umgang mit ihnen wahlweise lustig gemacht oder die Nutzung zutreffender Pronomen als vermeintliches Aufzwingen zurückgewiesen. Auch in einem geposteten Meme machte Musk deutlich, dass er es für Unterdrückung anderer Menschen hält, das eigene "Er"-Pronomen im Twitterprofil zu erwähnen. Im vergangenen Jahr wurde zudem bekannt, dass eine transgeschlechtliche Tochter von Musk im Zuge der Änderung ihres Namens auch den Nachnamen ändern ließ. Zum Vater kappte sie dabei jede Verbindung. (cw/AFP)

#1 _Patrick_Ehemaliges Profil
  • 03.06.2023, 12:31h
  • Für Musks Menschenfeindlichkeit braucht es weder Musk noch Twitter. Die deutschen Printmedien vervielfältigen Lüge, Hass und Feindbilder seit Jahren. Beispiele:

    Das transfeindliche Video von Matt Walsh, das Musk gerade persönlich entsperrt und auf Twitter wieder zugänglich gemacht hat, mittlerweile 45 Mio Klicks, stammt von einem Mann, der öffentlich und wiederholt sagt, dass die Demokratie ein Irrglaube und er selbst ein theokratischer Faschist ist.

    All das wurde von der springerschen WELT unlängst relativiert und zugänglich gemacht, die Walsh als "konservativem Michael Moore" eine Bühne bot, um seine Verhetzung und Verschwörungsideologien verbreiten zu dürfen. Anna Schneider, ebenfalls WELT, erzeugt mal mehr und weniger subtil unter dem pervertierten Begriff von Freiheit im Wochenrythmus Feindbilder, die auffallig oft marginalisierte Gruppen wie Asylsuchende, LGBT*IQ oder Flüchtlinge treffen. Robin Alexander, der Vorzeigechrist und Gewohnheitslügner der WELT, kommentiert via Twitter schonmal die Solidaritätsbekundungen von Politiker:innen ggü. dem Rogenbogen, dass das Land gerade andere Probleme hat als Minderheiten zu schützen, wenn er nicht damit beschäftigt ist, die antisemitischen Chiffren des Hans-Georg Maaßen live bei Anne Will zu leugnen.

    Vom Holocaust und Rassismus relativierenden Cicero (Judenstern/N.../B. Palmer), der so dummfrech ist zu lügen Palmer hätte niemanden als N... bezeichnet, nachdem (!) sogar das Video dessen online war, oder Blättern wie Junge Freiheit und Bild ganz zu schweigen.

    bildblog.de/115869/wie-robin-alexander-fakten-verdreht-um-si
    ch-empoeren-zu-koennen/


    www.welt.de/kultur/plus240608479/What-is-a-Woman-Wie-Matt-Wa
    lsh-Amerikas-Gender-Experten-in-die-Verzweiflung-treibt.html


    www.volksverpetzer.de/aktuelles/welt-transfeindlichkeit-fasc
    hist-walsh/


    www.cicero.de/innenpolitik/aufregung-um-boris-palmer-frankfu
    rt-migration-schroeter
  • Direktlink »
#2 SeraphinaAnonym
  • 03.06.2023, 13:59h
  • Die Kündigung hängt ziemlich klar damit zusammen, dass Matt Walshs Doku nicht entsperrt wurde. Musk entledigt sich somit weiter von "Mitarbeiter*innen", die auch nur ein Fünkchen an Menschenrechte denken und nicht komplette menschenfeindliche Arschlöcher sind wie er. Twitter ist schlichtweg ein Neonazi/Alt-Right Netzwerk.

    Ansonsten Zustimmung an Patrick, gerade diese Anna Schneider aus Österreich ist eine extrem Libertäre Menschenhasserin und in ihrer Perversion von "grenzenloser Freiheit" ganz besonders widerlich.
  • Direktlink »
#3 _Patrick_Ehemaliges Profil
  • 03.06.2023, 14:49h
  • Man (ich) muss vll. noch ergänzen, dass der ekelhafteste Antisemitismus und Holocaust-Relativierung sich schon längst in der sogenannten geistigen Elite breit macht und sogar im ZDF prominent ausgestrahlt wird.

    So geschehen durch Svenja Flaßpöhler bei Richard David Precht! Zitat:

    >Wir müssen dahin kommen, dass wir nicht nur die Betroffenenperspektive zulassen die ist unbedingt notwendig. Wenn wir uns noch mal erinnern an den Holocaust, da hat man ja am Anfang immer gesagt: Ja, ihr Juden, ihr könnt ja eh nichts sagen zu dem ganzen Problem, ihr wart da ja viel zu nah dran. Daran sieht man, wie wichtig das ist, dass man die Betroffenenperspektive auch erst mal hört. Aber: Unbedingt notwendig ist es, diese Betroffenenperspektive zu vermitteln mit einer Nichtbetroffenen-Perspektive, zum einen, weil wir alle in dieser Gesellschaft leben und miteinander klarkommen müssen, aber natürlich auch, weil beide Positionen etwas sehen, was die jeweils andere nicht sieht. Also dieses Spiel "Ich sehe was, was du nicht siehst", das müssten wir eigentlich miteinander spielen. - Um so zu einer höheren Erkenntnis zu kommen.<

    Wer es nicht glauben will, kann sich auch den Stream in der Mediathek antun. (ab 3:10min)

    www.zdf.de/gesellschaft/precht/precht-234.html
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