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Bangkok

Thailand: Wahlsieger verspricht Ehe für alle innerhalb von 100 Tagen

Über 50.000 Menschen gingen am Sonntag beim Bangkok Pride für LGBTI-Rechte auf die Straße – so viele wie nie zuvor. Mit dabei war auch der designierte Premierminister Pita Limjaroenrat, der die Ehe-Öffnung und ein Selbstbestimmungsgesetz versprach.


Der designierte Premierminister Pita Limjaroenrat am Sonntag beim Bangkok Pride (Bild: Pita Limjaroenrat / facebook)
  • 5. Juni 2023, 09:05h 1 3 Min.

Als Premierminister von Thailand werde er innerhalb von 100 Tagen die Ehe für alle Paare öffnen. Das versprach Wahlsieger Pita Limjaroenrat von der progressiven Move-Forward-Partei (MFP) am Sonntag beim Bangkok Pride. Auch ein Selbst­bestimmungs­gesetz für trans Menschen werde seine Koalition aus acht Parteien zügig vorlegen.

Pita lief selbst in der Demonstration mit, ebenso wie Bangkoks unabhängiger Gouverneur Chadchart Sittipunt sowie Paetongtarn Shinawatra, die Spitzenkandidatin der Pheu-Thai-Partei (PTP), die bei den Wahlen im Mai den zweiten Platz belegte und Teil der künftigen Regierungskoalition ist. Der amerikanische, der dänische und der finnische Botschafter in Thailand nahmen ebenfalls an der Parade teil.

Mehr als 50.000 Menschen marschierten durch den Einkaufsdistrikt

Insgesamt über 50.000 Menschen – so viele wie nie zuvor – marschierten bei 35 Grad im Schatten vom Einkaufszentrum MBK zur Shoppingmall Central World, wo die Abschlusskundgebung stattfand. Trotz der Hitze gab es deutlich weniger freie Oberkörper zu sehen als auf europäischen CSD-Paraden. Im Zug befanden sich auch nur wenige Wagen, Alkohol wurde so gut wie gar nicht konsumiert, und statt zu Techno wurde zu Luk Thung getanzt, der thailändischen Volksmusik. Einige Teilnehmer*innen brachten ihre Haustiere mit. Bilder von der Bangkok-Pride-Parade zeigen wir in der unten verlinkten Galerie.

Auf Transparenten und Plakaten forderten die überwiegend jungen Teilnehmer*innen die Möglichkeit, den Geschlechtseintrag selbstbestimmt zu ändern, die Öffnung der Ehe, Maßnahmen gegen sexuelle Gewalt und die Anerkennung von Sexarbeit als Beruf. Obwohl Thailand im Ausland als besonders queerfreundliches Land gilt, ignoriert die Gesetzgebung die Rechte von LGBTI bislang nahezu komplett.


Spitzenpolitiker*innen beim Bangkok Pride (v.l.n.r.): Pita Limjaroenrat, Paetongtarn Shinawatra und Chadchart Sittipunt bei der Abschlusskundgebung (Bild: Pita Limjaroenrat / facebook)

Viele Hoffnungen richten sich auf die neue Regierung: "Die Verabschiedung des Gesetzes zur Öffnung der Ehe steht bereits auf der Tagesordnung des Parlaments", sagte Pita Limjaroenrat auf der Abschlusskundgebung. "Ich denke, wir sind hier versammelt, um der Welt die Botschaft zu übermitteln, dass die Liebe siegt, und hier in Thailand betrachten wir Vielfalt als Stärke. Wir sind bereit, Pride-Veranstaltungen auf internationaler Ebene zu organisieren". Hintergrund des letzten Satzes ist die Absicht der Stadt Bangkok, sich für den WorldPride im Jahr 2028 zu bewerben.

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Die Wahl von Pita Limjaroenrat ist nicht in trockenen Tüchern

Bei der Parlamentswahl Mitte Mai hatten die Wähler*innen einer militärgestützten Regierung eine klare Absage erteilt – die Partei des amtierenden Ministerpräsidenten und ehemaligen Putsch-Generals Prayut Chan-O-Cha erzielte nicht einmal zwölf Prozent der Stimmen. Die für umfassende Reformen kämpfende und von der Jugend favorisierte MFP war überraschend als klarer Sieger aus der Abstimmung hervorgegangen.

Die Koalition von Pita Limjaroenrat verfügt über 313 von 500 Sitzen im Parlament. Doch der Ministerpräsident in Thailand wird nach der aktuellen Übergangsverfassung nicht nur von den Abgeordneten im Parlament gewählt, sondern auch von 250 von der letzten Militärregierung ernannten Senator*innen. Viele haben angegeben, dass sie Pita wegen dessen Plänen zur Änderung der Gesetzgebung gegen Majestätsbeleidigung nicht wählen wollen. Auch Urteile des Verfassungsgerichts zu Klagen gegen die Zulässigkeit Pitas oder seiner Partei zur Wahl oder ein direktes Eingreifen des Militärs könnten die neue Regierung noch verhindern. (mize)

Galerie:
Bangkok Pride 2023
100 Bilder
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#1 diesmal ohne nAnonym
  • 06.06.2023, 02:58h
  • nach 800 Jahren an der Macht sind die Lamettatraeger noch lange nicht draussen.
    Sie,die extrm Rechten, die erzkonservativen und die
    Royalisten werde nicht so einfach loslassen.
    Zuviel Macht Einfluss und Reichtum sind damit verbunden und stehen ganz klar gegen eine Demokratie.Diese Gruppe wird es auch nicht stoeren ihr "Gesicht" weltweit zu verlieren..zumal es nie das Gesicht ist,sondern die Maske.
    Sie werden nicht einsehen, dass die Militaers in die Kasernen gehoeren und einer gewaehlten Regierung folgen muessen und nicht umgekehrt.
    Warten wir also ab und hoffen...
    Setzen wir alle Hoffnung auf die guten Jungen im Land...
    Es betrifft ja nicht nur Thailand...
    Denk ich an Asien in der Nacht--dann bin ich um den Schlaf gebracht.....
    schoene waere das ,wenn es nicht mehr so waere !!!
    .
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