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Istanbul
Türkei: Teilnehmer*innen von Pride-Filmvorführung festgenommen
Bei der Vorführung eines queeren Films in Istanbul sind nach Angaben des LGBTI-Verbands Kaos GL mehrere Menschen festgenommen worden. Die Veranstaltung verstoße gegen die "allgemeine Moral", hieß es zur Begründung.

Foto von der Festnahmeaktion (Bild: Kaos GL)
- 8. Juni 2023, 11:48h 1 Min.
Bei einer Vorführung eines queeren Films in der türkischen Metropole Istanbul sind nach Angaben eines Verbandes mehrere Menschen festgenommen worden. Der Film "Pride" hätte am Mittwochabend im Garten einer Stiftung gezeigt werden sollen, die Polizei habe dies jedoch verhindert und "sehr viele" Teilnehmer*innen festgenommen, teilte der Verband Kaos GL, eine Organisation für LGBTI-Rechte, auf seiner Website mit. Eine Anzahl nannte er nicht.
Die lokale Behörde hatte die Vorführung zuvor verboten und als Begründung unter anderem angegeben, die Veranstaltung verstoße gegen die "allgemeine Moral" und könne Unmut in der Gesellschaft hervorrufen.
Präsident Erdogan setzte im Wahlkampf auf Queerfeindlichkeit
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte sich sowohl im Wahlkampf als auch nach seiner Wiederwahl Ende Mai wiederholt LGBTI-feindlich geäußert (queer.de berichtete). Erwartet wird deshalb, dass die Behörden den Druck auf queere Menschen weiter erhöhen.
Die jährliche Pride-Parade soll am 18. Juni in Istanbul stattfinden. In den vergangenen Jahren war die Veranstaltung verboten worden. (cw/dpa)

Übrigens nicht nur politisch, justiziell, wirtschaftlich, gesellschaftlich und kulturell, sondern auch geografisch, da die Türkei zu mehr als 97% in Asien liegt und nicht in Europa.