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Katholische Kirche
Bistum Görlitz: Der Hetzprediger von Wittichenau ist tot
In seiner Weihnachtspredigt hatte Pater Joachim Wernersbach mit Blick auf queere Menschen von "schädlichen modernen Strömungen" gesprochen. Jetzt ist er im Alter von 68 Jahren gestorben.

Pater Joachim Wernersbach zeigte sich bis zum seinem Tod uneinsichtig (Bild: Bistum Görlitz)
- 12. Juni 2023, 06:44h 2 Min.
Mit einer queerfeindlichen Weihnachtspredigt hatte der katholische Priester Joachim Wernersbach als Aushilfsseelsorger im sächsischen Wittichenau Ende letzten Jahres bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Nun ist er im Alter von 68 Jahren gestorben.
"In tiefer Trauer gibt das Bistum Görlitz Nachricht, dass P. Joachim Wernersbach OSB nach kurzer, schwerer Krankheit am 07. Juni 2023, am Vorabend des Fronleichnamstages, zu seinem Schöpfer heimgekehrt ist", heißt es in einer Mitteilung auf der Website des Bistums.
LGBTIQ "nicht im Einklang mit der göttlichen Ordnung"
Wernersbach hatte an Heiligabend 2022 in einer von der Kirchengemeinde live im Internet übertragenen Predigt mit Blick auf queere Menschen von "schädlichen modernen Strömungen" gesprochen, gegen die Jesus vorgehe. Über Begriffe wie LGBTIQ sagte er: "Sie sind nicht im Einklang, nicht in Harmonie mit der unvorstellbar schönen göttlichen Ordnung" (queer.de berichtete). In seiner Predigt hatte sich Wernersbach auch abwertend über den Synodalen Weg geäußert.
Nach der Predigt hatte sich sein eigenes Kloster, die Benediktinerabtei St. Mauritius im saarländischen Tholey, von Wernersbach distanziert. Abt Mauritius Choriol untersagte dem queerfeindlichen Mönch jede Art pastoraler Tätigkeit im Umfeld der Abtei (queer.de berichtete).
Der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt eierte dagegen herum. Während er zunächst über seinen Pressesprecher erklärte, dass ausgelebte Homosexualität ein falsches Verhalten sei, distanzierte er sich erst nach anhaltender Kritik von der Wortwahl des Paters und warb schließlich für einen wertschätzenderen Umgang mit Lesben und Schwule in der Kirche. Trotzdem blieb Wernersbach im Amt, seine Aushilfe sollte wie geplant im Jahr 2024 enden.
Pater "vollkommen überrascht" über Reaktionen
Joachim Wernersbach selbst zeigte sich im März 2023 in einem Interview mit dem katholischen Portal kath.net "vollkommen überrascht" über die Reaktionen auf seine Predigt, die er als "harmlos" bezeichnete. "Es ging um die Heiligkeit der Familie", sagte der Mönch. "Sodann habe ich ein paar moderne Strömungen benannt, die nicht im Einklang mit der göttlichen Ordnung sind. So zum Beispiel Gender, Transhumanismus, Geschlechtsumwandlung, und einige andere mehr, eben auch LGBTIQ."
Nach der "Kampagne in den Medien" sei er zunächst "etwas bedrückt" gewesen, räumte Wernersbach ein. "Jedoch war der Zuspruch derart enorm, dass ich mich weiterhin ganz normal bewegen kann. Hunderte von Mails, Briefen und Whatsapps hatten mich erreicht, und noch heute kommen Leute auf mich zu und sagen, wie froh sie sind, dass ich diese Predigt gehalten habe." (cw)














Sagt der eine Wurm zum anderen, dieser hier schmeckt genauso wie der von nebenan.