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Türkei

Istanbul: Polizei geht gegen Trans-Pride vor

Trotz Festnahmen, Polizeigewalt und Straßensperren setzten Aktivist*innen ein Zeichen gegen Transfeindlichkeit.


Die Istanbuler Polizei war wieder mit einem Großaufgebot gegen queere Menschen im Einsatz (Bild: Erdem Şahin / twitter)
  • 18. Juni 2023, 17:18h 10 2 Min.

In Istanbul haben Aktivist*innen einem Veranstaltungs-Bann zum Trotz gegen die Diskriminierung von trans Menschen protestiert. Die Polizei hielt die Teilnehmenden des neunten Trans-Pride-Marsches am Sonntag mit großräumigen Straßensperren davon ab, wie vorgesehen an dem zentralen Taksim-Platz zu demonstrieren. Auch Metroverbindungen dorthin wurden unterbrochen.

/ sendika_org | Teilnehmende verlasen an mehreren Stellen die Botschaft und Presseerklärung des Trans-Pride
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Die traditionell resilienten türkischen Aktivist*innen hielten dennoch an mehreren Ecken der Innenstadt Reden ab. Laut queeren Organisationen wie Kaos GL kam es durch die Polizei zu acht Festnahmen sowie zu Angriffen auf Teilnehmende und Journalist*innen.

/ feminist_hukuk

Der neue Gouverneur Istanbuls, Davut Gül, hatte bereits am Freitag in einem Tweet angekündigt, keine Veranstaltungen zuzulassen, "die unsere Institution der Familie (…) gefährden". Laut Kaos GL war der Trans Pride, wie der für nächsten Sonntag geplante CSD, noch nicht offiziell vorab verboten worden.

In den Jahren vor dem ersten Verbot des Istanbuler CSDs und dessen Niederschlagung durch die Polizei 2015 hatten noch zehntausende Menschen an den Pride-Demonstrationen der Metropole teilgenommen. Danach waren er und der Trans-Pride – wie ähnliche Veranstaltungen in weiteren Städten – immer wieder von den von der Zentralregierung gestellten Gouverneuren untersagt worden. In Istanbul kam es etwa letztes Jahr zu über 200 Festnahmen beim Pride der Metropole (queer.de berichtete). Mehrfach wurden in den letzten Jahren auch Gummigeschosse oder Wasserwerfer eingesetzt, und das auch beim Trans-Pride, der zuletzt 2017 stattgefunden hatte.

/ DiegoCupolo
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Auch in dieser CSD-Saison wurden bereits in mehreren Städten queere Demonstrationen und Veranstaltungen verboten. In den letzten Wochen kam es unter anderem zu Festnahmen bei einer Filmvorführung in Istanbul, einem Picknick in Izmir oder einem Uni-Pride in Ankara. (nb/dpa)

-w-

#1 audeasAnonym
  • 18.06.2023, 19:44h
  • Die Menschen in der Türkei und Nordkurdistan wehren sich trotz all der staatlichen Gewalt und Repressalien. Das zeugt von Mut und Furchtlosigkeit. Umso trauriger ist es dann, wenn manche Leute behaupten, die Menschen in der Türkei und Nordkurdistan wären selbst für die autoritäre Regierung verantwortlich, und blenden dabei all die Wahlmanipulationen und Medieneinflussnahme durch Erdoan aus.

    Mehr Unterstützung für türkische, kurdische, alevitische etc. Queers!
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#2 SeraphinaAnonym
  • 18.06.2023, 20:42h
  • Antwort auf #1 von audeas
  • Zum einen das mit Wahlmanipulationen und Erdogans allgemeinen aushöhlen der Demokratie, zum anderen ist auch die Unterstützung Erdogans unter türkischen Staatsbürgern im Ausland lebend seit längerem bekannt deutlich größer als in der Türkei selbst (gerade seit Beginn jahrelang andauernder ökonomischer Krisen mit absurder Inflation). Insbesondere in Deutschland lebende Türken sind leider besonders dafür bekannt mit deutlicher Mehrheit den Despoten zu supporten.
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#3 _hh_Anonym
  • 18.06.2023, 21:01h
  • Antwort auf #2 von Seraphina
  • Bevor das hier in ein gar zu pauschales Bashing der in Deutschland lebenden türkischen Staatsbürger*innen abkippt: Von diesen hat sich nur knapp die Hälfte überhaupt an der Wahl beteiligt, und von dieser knappen Hälfte hat leider (!) die Mehrzahl für Erdogan gestimmt. Wie die Nichtwählenden ticken, weiß niemand genau. Es ist daher unklar, ob es wünschenswert gewesen wäre, wenn die wählen gegangen wären.
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