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Belgisches Drama
"Close" mit LUX-Publikumspreis 2023 ausgezeichnet
Bei dem Filmpreis des Europäischen Parlaments standen gleich mehrere Filme mit queerem Bezug zur Wahl.

Das Filmplakat und Regisseur Lukas Dhont (r.) und Co-Autor Angelo Tijssens bei der Annahme des Preises (Bild: Philippe Buissin / EU)
- 29. Juni 2023, 13:04h 2 Min.
Der Film "Close" des belgischen Regisseurs Lukas Dhont wurde am Dienstag während einer Zeremonie im Plenarsaal des Europaparlaments in Brüssel mit dem LUX-Publikumsfilmpreis 2023 ausgezeichnet.
Der Film, eine gemeinsame Produktion von Belgien, Frankreich und den Niederlanden, erzählt die Geschichte einer tiefen Freundschaft zwischen den dreizehnjährigen Jungen Leo und Remi. Als ihre Freundschaft plötzlich gestört wird, wendet sich Leo an Sophie, die Mutter von Remi, um zu verstehen, was geschehen ist. "Close" ist ein schmerzhaftes Drama über Freundschaft und verinnerlichte Homophobie.
Der Film setzte sich in der Endrunde gegen vier Filme durch, die teils ebenfalls einen queeren Bezug aufweisen: den spanischen Goldenen-Bären-Gewinner "Alcarràs" über eine katalanische Obstbauernfamilie, den türkischen, im letzten Jahr für die "Queer Palm" nominierten Thriller "Burning Days" über einen jungen Staatsanwalt, die schwedische Tragiksatire "Triangle of Sadness" und das portugiesische Musical "Irrlicht", in der sich der Kronprinz in der Feuerwehr engagiert und in einen Kollegen verliebt.
"Wenn man sich Bulgarien, Ungarn oder Italien anschaut, sieht man, dass es eine Tendenz zu Anti-LGBTQI+-Propaganda gibt", sagte Dhont nach der Verleihung gegenüber Euronews. "Daher finde ich es nicht überraschend, dass viele dieser Filme diese Themen rund um Identität, Geschlecht und Sexualität aufgreifen. Ich denke auch, dass wir in einer Welt leben, die sich oft sehr brutal präsentiert, und unser Ziel mit 'Close' war es, unser menschliches Verlangen nach Verbundenheit zu zeigen, wenn wir jung sind."
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Der Gewinnerfilm wurde durch eine Kombination aus einer Publikumsabstimmung nach kostenlosen Vorführungen und einer Abstimmung der Mitglieder des Europäischen Parlaments ermittelt, wobei beide zu gleichen Teilen gewichtet wurden. Insgesamt wurden rund 45.000 Bewertungen (auf einer Skala von einem bis fünf Sternen) von europäischen Zuschauer*innen und 360 von Europaabgeordneten abgegeben. Im Anschluss an die Vorführungen fanden Diskussionen über die Themen der Filme und kulturelle Vielfalt statt.
"Close" war unter anderem als belgischer Oscar-Kandidat für den besten internationalen Film nominiert und konnte mehrere internationale Preise einheimsen, darunter den Großen Preis der Jury in Cannes. (cw)
20:15h, Arte:
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