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Neue Meta-App
Wird Threads eine queerfreundlichere Twitter-Alternative?
Mark Zuckerberg macht Elon Musk Konkurrenz: Während sich auf Musks Twitter immer mehr Hass entlädt, soll der mit Spannung erwartete Konkurrent des Facebook-Konzerns Meta wohl bereits am Donnerstag an den Start gehen.

Elon Musk bekommt Konkurrenz: In einigen App-Stores taucht "Threads" bereits auf, kann jedoch nicht nicht heruntergeladen werden (Bild: IMAGO / ZUMA Wire)
- 5. Juli 2023, 03:16h 3 Min.
Eine ähnlich wie Twitter gestaltete App des Facebook- und Instagram-Mutterkonzerns Meta steht in den Startlöchern. Die "Threads" genannte App wird seit Montag in App-Stores in verschiedenen Ländern aufgeführt und soll in den kommenden Tagen heruntergeladen werden können. Im US-App-Store von Apple wurde die Anwendung für Donnerstag angekündigt.
"Threads ist der Ort, um zusammenkommen und über alles zu diskutieren, von Themen, die Sie interessieren, bis hin zu den Trends von morgen", heißt es in der Beschreibung der App.
Meta hatte Mitte März angekündigt, an einem neuen sozialen Netzwerk zu arbeiten, dessen Beschreibung an einen potenziellen Konkurrenten von Twitter erinnert. "Wir erwägen ein dezentralisiertes, unabhängiges soziales Netzwerk, das den Austausch von schriftlichen Nachrichten in Echtzeit ermöglicht", erklärte der Konzern damals.
Interoperabilität grenzt Threads von Twitter ab
Nach Informationen der spezialisierten Website "Platformer" soll die Anwendung so konzipiert sein, dass sie mit anderen Netzwerken desselben Typs interoperabel ist. Dies wäre ein Bruch mit der bisherigen Strategie der großen Online-Konzerne, die stets auf geschlossene Umgebungen mit eigenen Nutzungsregeln setzten.
Die Wahl der Interoperabilität grenzt Threads auch von Twitter ab. Dessen Chef Elon Musk hatte im Dezember klar gemacht, dass er von Schnittstellen mit anderen Plattformen nicht viel hält: Kurzzeitig ließ er sogar Konten sperren, die Links zu anderen Netzwerken wie Facebook, Instagram oder Mastodon geteilt hatten.
Threads ist angebunden an Instagram
Das kriselnde Twitter steckt derweil in neuen Turbulenzen und versucht, Nutzer*innen seiner App Tweetdeck zu zahlenden Abo-Kund*innen zu machen. Tweetdeck, auf das vor allem professionelle User*innen wie Journalist*innen zurückgreifen, bekommt eine neue Version, die nach 30 Tagen kostenpflichtig werden soll, wie der Dienst am Montag ankündigte.
Während es mehrere kleinere Twitter-Konkurrenten gibt, gilt Mark Zuckerbergs Meta als besonders starker Rivale. Der Konzern weiß, wie man große Online-Plattformen betreibt und hat anders als Twitter keine Geldprobleme. Ein Startvorteil könnte zudem die Basis von mehr als einer Milliarde bereits miteinander verknüpfter Nutzer*innen sein: Die Threads-App ist angebunden an Metas populäre Foto- und Videoapp Instagram. Bei anderen Twitter-Rivalen wie Mastodon, Bluesky und T2 müssen solche über Jahre gewachsenen Netzwerke erst neu geknüpft werden.
Twitter wird immer queerfeindlicher
Elon Musk hatte den Onlinedienst im Oktober für 44 Milliarden Dollar (41 Milliarden Euro) gekauft. Seitdem hat Twitter allerdings massiv an Wert verloren. Musk will, dass auf Twitter absolute "Meinungsfreiheit" herrscht – sofern die Posts seiner eigenen Meinung entsprechen. Diffamierungen etwa von Minderheiten werden daher akzeptiert. Zahlreiche umstrittene Personen, insbesondere aus dem rechtsextremen Spektrum, kehrten nach Musks Übernahme des Unternehmens zu Twitter zurück. Auch Tweets von queer.de erhalten seitdem deutlich verstärkt extrem queerfeindliche Kommentare.
Musk heizt die Stimmungsmache gegen LGBTI gezielt an. Um Deadnaming und Misgendern zu erlauben, ließ er im April eine Twitter-Richtlinie zum Schutz von trans Nutzer*innen ändern (queer.de berichtete). Der Unternehmer hatte sich in der Vergangenheit öffentlich über transgeschlechtliche Personen und den respektvollen Umgang mit ihnen wahlweise lustig gemacht oder die Nutzung zutreffender Pronomen als vermeintliches Aufzwingen zurückgewiesen. Auch in einem geposteten Meme machte Musk deutlich, dass er es für "Unterdrückung" anderer Menschen hält, ein Er-Pronomen im Twitterprofil zu erwähnen. Zuletzt bezeichnete er die Wörter "cis" und "cisgender" als "Schimpfwörter" und drohte mit vorübergehenden Sperren, falls User*innen sie benutzen.
Im vergangenen Jahr wurde bekannt, dass eine transgeschlechtliche Tochter von Elon Musk im Zuge der Änderung ihres Vor- auch den Nachnamen ändern ließ. Zum Vater kappte sie dabei jede Verbindung (queer.de berichtete). (cw/dpa/AFP)















Lange Antwort: Nach den Daten, die diese App abfragt, sollte man die Finger lassen. Da es von Meta kommt, werden die Inhalte der App wahrscheinlich nicht genug moderiert. Auch hinsichtlich von LGBT-Themen und Hetze, wodrinne ja FB schon schlecht war.
Eine gute Mastodon-Instanz ist besser und sicherer fuer LGBT.