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Elton John

Das letzte Konzert des queeren Hit-Giganten

Schrille Bühnenoutfits, exzentrisches Auftreten und eine Menge Ohrwürmer – diese Mischung hat Elton John zum Star gemacht. Am Samstag geht seine mehrjährige Abschiedstournee mit einem Konzert in Stockholm zu Ende.


Elton John am 25. Juni 2023 beim Glastonbury Festival (Bild: IMAGO / PA Images)
  • Von Yvonne Brandenburg, AFP
    5. Juli 2023, 05:45h 7 4 Min.

Auch ein Abschied auf Raten geht einmal zu Ende: Anfang 2018 kündigte Elton John seine letzte Tournee überhaupt an – fünf Jahre später geht sie am Samstag mit einem Konzert in Stockholm zu Ende. Vollständig in den Ruhestand geht der 76-Jährige aber wohl nicht. Für den Herbst hat er schon ein neues Album angekündigt.

Sein voraussichtlich letztes Konzert in seiner Heimat Großbritannien hat John schon hinter sich. Ende Juni trat er als Abschluss-Act des legendären Glastonbury-Festivals auf – und gab bei dem rund zweistündigen Auftritt alles. Auch bei anderen Konzerten seiner Abschiedstour begeisterte der Altstar seine Fans mit Zugaben und viel Inbrunst (queer.de berichtete).

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Hits am laufenden Band in den 1970er Jahren

Mit mehr als 300 Millionen verkauften Alben ist John einer der erfolgreichsten Popmusiker aller Zeiten. Seine Musik-Karriere begann der schwule Sänger, der als Reginald Kenneth Dwight im wohlhabenden Londoner Stadtteil Pinner zur Welt kam, sehr früh. Als Dreijähriger fing er mit dem Klavierspielen an, mit elf bekam er ein Stipendium für die berühmte Londoner Musikhochschule Royal Academy of Music.

Als Jugendlicher jobbte John tagsüber als Laufbursche für einen Musikverlag, abends hatte er erste Auftritte. Eine Plattenfirma brachte John dann 1967 zufällig mit dem Texter Bernie Taupin zusammen, die beiden hatten sich unabhängig voneinander auf eine Anzeige der Firma gemeldet. Diese Zusammenarbeit verhalf John zum Durchbruch.

Zwischen 1970 und 1976 produzierte das Team Hits am laufenden Band, darunter "Your Song", "Rocket Man", "Crocodile Rock", "Don't Go Breaking my Heart" und "Goodbye Yellow Brick Road", von dem sich der Name seiner Abschiedstournee "Farewell Yellow Brick Road" ableitet.

Direktlink | Elton John performt "Goodbye Yellow Brick Road" live in Los Angeles
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Unvergessen ist auch "Candle in the Wind" – in der Version, die er 1997 bei der Trauerfreier für seine enge Freundin Prinzessin Diana sang. Die Single verkaufte sich 33 Millionen Mal.

Corona verlängerte die Abschiedstour

Mit 70 entschloss sich John schließlich zu einem Bühnenabschied auf Raten. Vorausgegangen war eine gefährliche bakterielle Infektion im April 2017.

Die Abschiedstour um die Welt sollte eigentlich bis 2021 dauern. Wegen der Corona-Pandemie mussten aber viele Konzerttermine verschoben werden. Immerhin nutzte John die Pandemie für ein neues Album mit dem Titel "The Lockdown Sessions", für das er mit deutlich jüngeren Stars wie Dua Lipa, Miley Cyrus und Nicki Minaj zusammenarbeitete.

Im September 2021 teilte der Sänger mit, wegen eines Sturzes müsse er an der Hüfte operiert werden und mehrere Monate aussetzen. Ende Januar 2022 musste er schließlich mehrere US-Konzerte wegen einer Corona-Infektion absagen.

"Meine Prioritäten haben sich geändert", hatte John seinen schrittweisen Bühnen-Abschied 2018 begründet. Er wolle mehr Zeit fürs Familienleben haben. John ist seit 2014 mit dem kanadischen Filmemacher David Furnish verheiratet, mit dem er schon vorher lange liiert war. Das Paar hat zwei Söhne, die 2010 und 2013 von einer Leihmutter zur Welt gebracht wurden.

Drogensucht und Entziehungskur

Doch das Leben des Superstars war nicht immer so glücklich. Viele Jahre kämpfte er gegen Drogensucht, Alkoholkrankheit und Bulimie. 1987 musste sich der Sänger an den Stimmbändern operieren lassen. Seine Ehe mit der deutschen Tontechnikerin Renate Blauel zerbrach 1988.

Die Wende schaffte er 1990 mit einer Entziehungskur. Die Abhängigkeit zu überwinden "war das Wichtigste, das ich je getan habe", sagte John, der sich schließlich auch seine Homosexualität nicht länger verheimlichte.

Nachdem sein enger Freund Freddie Mercury, der Frontmann von Queen, an den Folgen von Aids gestorben war, begann John sich im Kampf gegen die Krankheit zu engagieren und sammelte enorme Spendensummen. Dafür und für seine musikalischen Verdienste schlug die damalige britische Königin Elizabeth II. ihn 1998 zum Ritter.

Als seinen Antrieb nennt John seine Liebe zur Musik – und zu seinen Fans. Beim Glastonbury-Festival dankte er ihnen "für 52 Jahre unglaublicher Liebe und Treue". Er werde seine Fans nie vergessen: "Ihr seid in meinem Kopf, meinem Herzen und meiner Seele."

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#1 56James35Anonym
  • 05.07.2023, 10:32h
  • Einen Tag nachdem in Frankreich ein junger Mann von einem Polizisten erschossen wurde, war Emmanuel Macron bei Elton Johns Konzert dabei. Emmanuel (46) und seine Gattin Brigitte (70) haben sogar getanzt.
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#2 _Patrick_Ehemaliges Profil
  • 05.07.2023, 11:49h
  • Antwort auf #1 von 56James35
  • Der junge Mann war nichtweiss und Macron ist Neoliberaler. Für Interessierte sei die Studie der Rosa-Luxemburg-Stiftung aus 2006 empfohlen, die sich mit Neoliberalismus und Rechtsextremismus befassst, oder die Artikel der ZEIT und TAZ aus 2020, die sich dem Neoliberalismus und Rassismus, insbesondere durch Auslese/Selektion an Schulen, widmen. Das könnte Knoten lösen.
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#3 PetterAnonym
  • 05.07.2023, 12:30h
  • Antwort auf #1 von 56James35
  • Was soll dieser Vergleich, so als ob man, nur weil man sich lange auf ein Abschiedskonzert gefreut hat und das besucht, nicht auch den Tod eines Menschen tragisch finden kann.

    Jeden Tag werden Menschen getötet. Jeden Tag verhungern Menschen oder sterben, weil sie keine ausreichende medizinische Versorgung erhalten.

    Das alles ist schlimm und ein Armutszeugnis für die Menschheit. Aber muss man deswegen nur noch im dunklen Kämmerchen sitzen und den ganzen Tag weinen? Ich kann (und will) auch Spaß am Leben haben, ohne dass ich vergesse, dass das nicht jeder hat. Denn auch wir haben nur das eine Leben und wissen nicht, wann es zu Ende ist. Da sollte man alles machen, was man möchte. Und das heißt ausdrücklich nicht, dass man nicht auch Dinge, die anderen zustoßen, schlimm finden kann.
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