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London

Spacey-Prozess: Jury hört Anschuldigungen weiterer Männer

Im Strafprozess gegen den Schauspieler ging es am Dienstag und Mittwoch um die Anschuldigen eines zweiten und dritten Mannes.


Spacey, hier im Film "Baby Driver", war an den fünf bisherigen Verhandlungstagen im Gericht anwesend (Bild: TriStar Pictures)

  • 5. Juli 2023, 16:11h - 3 Min.

Vor dem Southwark Crown Court in der britischen Hauptstadt London ist am Mittwoch der Strafprozess gegen den amerikanischen Schauspieler Kevin Spacey zu sexuellen Übergriffen fortgesetzt worden. Nachdem das Gericht am Montag von den Anschuldigungen eines ersten Mannes gehört hatte (queer.de berichtete), ging es in Verhandlungen an den beiden Tagen danach um die Anschuldigungen zweier weiterer Männer. Zuvor hatten noch der Bruder und zwei frühere Partnerinnen des ersten Mannes in Zeugenaussagen bestätigt, dass dieser früher mit ihnen über die geschilderten Übergriffe gesprochen habe.

Der zweite Mann berichtete in der der Jury vorgespielten Polizeivernehmung und einer anschließenden Befragung per Videoschalte, Spacey habe ihn und mehrere Freunde bei einem Zufallstreffen in einem Pub zu sich nach Hause eingeladen, wo der Schauspieler und der Mann Alkohol und einen Joint konsumiert hätten. Spacey sei dem Mann an einer Stelle in einen Raum nachgegangen und habe ihn umarmt. "Wir haben eine unbeholfene Männerumarmung gemacht. Er umarmte mich, ich machte so etwas wie ein Klopfen auf die Schulter." Der Schauspieler habe dabei zweimal "sei cool" gesagt, dann seinen Nacken geküsst und ihm zweimal in den Schritt gefasst.

Der Mann habe dann Spacey abgewehrt und betont, eine andere sexuelle Orientierung zu haben. Der Schauspieler habe darauf "panisch wirkend" den Raum verlassen und er selbst habe kurz darauf praktisch schlagartig ernüchtert die Feier verlassen. Im Kreuzverhör betonte er unter anderem, definitiv nicht mit Spacey geflirtet zu haben. Auch gehe es ihm bei der Beschuldigung nicht um Geld. Sein als Zeuge in die Verhandlung geschalteter Vater bestätigte den nächtlichen Anruf des "aufgelösten" Sohnes, ihn an dem Haus abzuholen, und auf der Fahrt erfolgte Schilderungen des Vorfalls.

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Am Mittwoch folgten dann die Anschuldigungen des dritten Mannes, zunächst nur aus seiner vorgespielten Polizeivernehmung. Er habe Spacey demnach auf einer Party eines Prominenten kennengelernt und sei zunächst über das Treffen aufgeregt gewesen. Der Schauspieler habe allerdings arrogant gewirkt, nach Alkohol gestunken und ihn inklusive der Schrittgegend gemustert. Später habe Spacey ihm mehrere anzügliche Fragen gestellt. Auf eine Frage, ob er Parties möge, und auf ein "Ja" habe er ihn für ihn überraschend in den Schritt gefasst. Nach einer Stockstarre habe er den Arm des Schauspielers weggestoßen.

Die Staatsanwaltschaft hatte Spacey zum Beginn des Prozesses in der letzten Woche als "sexuellen Bully" beschrieben, dessen "bevorzugte Angriffsmethode" darin bestehe, "anderen Männern aggressiv in den Schritt zu packen" (queer.de berichtete). Dem Oscar-Preisträger werden in zwölf Anklagepunkten Vergehen gegen vier Männer in den Jahren 2001 bis 2013 in London und in Gloucestershire im Südwesten Englands zur Last gelegt. Die Vorwürfe reichen von sexueller Belästigung über sexuellen Übergriff ("assault") bis hin zu Nötigung zum Geschlechtsverkehr, die Männer waren zur Zeit der jeweiligen vorgeworfenen Taten in ihren Zwanzigern oder Anfang 30.

Der Hollywood-Star, der aus Filmen wie "Die üblichen Verdächtigen" und "American Beauty" sowie der erfolgreichen Netflix-Serie "House of Cards" bekannt ist, weist alle Anklagepunkte zurück und will das Gericht in dem auf vier Wochen geplanten Prozess nach eigenen Worten von seiner "Unschuld" überzeugen. Seine vier Beschuldiger kannten sich laut Staatsanwaltschaft nicht und bleiben vor der Öffentlichkeit anonym. (cw)

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