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Bayern

Augsburg: Jugendliche nach Angriff auf CSD-Teilnehmende verurteilt

Die fünf Angeklagten hatten beim Pride 2022 aus einer Gruppe heraus Besucher*innen queerfeindlich beschimpft und zwei von ihnen geschlagen und getreten.


Die Urteile erfolgten nach Jugendstrafrecht (Bild: Hermann / pixabay)

  • 6. Juli 2023, 14:20h 4 2 Min.

Nach gewalttätigen Attacken auf zwei Teilnehmende des letztjährigen Christopher Street Day in Augsburg sind fünf Jugendliche zu Jugendstrafen verurteilt worden. Alle fünf angeklagten jungen Männer hätten am Donnerstag in dem Prozess ein Geständnis abgelegt, berichtete ein Justizsprecher gegenüber der dpa.

Sie seien jeweils zu 36 Stunden gemeinnütziger Arbeit sowie zu einem Gespräch zum Thema "männliche Identität in Gruppenprozessen" verurteilt worden. "Einer der Angeklagten muss eine Woche Dauerarrest ableisten", berichtete der Gerichtssprecher. Beim Jugendstrafrecht geht es insbesondere darum, erzieherisch auf die minderjährigen Täter einzuwirken. Die Beschuldigten waren zum Tatzeitpunkt 15 bis 17 Jahre alt, das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Zuschauer*innen waren bei dem Prozess am Amtsgericht Augsburg wegen des Alters der fünf Angeklagten nicht zugelassen. Sie hatten laut der Anklage im Juni 2022 beim CSD am Augsburger Königsplatz zwei Teilnehmer getreten und geschlagen (queer.de berichtete). Beide Opfer, eine damals 19-jährige Frau und ein 16-jähriger Mann, leiden bis heute an den Folgen der Gewalt.

Laut früheren Polizeimeldungen und Medienberichten hatten die Jugendlichen zunächst CSD-Teilnehmer*innen provoziert und homofeindlich beschimpft. Der 19-Jährigen entwendeten sie die Regenbogenflagge und prügelten und traten dann auf sie ein. So gingen sie auch gegen den ihr zur Hilfe eilenden 16-Jährigen vor. Zum letzten Juli hatte die Polizei acht von neun mutmaßlichen Schlägern im Alter von 12 bis 17 Jahren identifiziert und unter anderem Hausdurchsungen durchgeführt (queer.de berichtete). Die strafmündigen Beteiligten wurden angeklagt.

Der CSD hatte damals auf den Vorfall aufmerksam gemacht und für das Wochenende danach zu einer auch live bei Instagram übertragenen Kundgebung "Augsburg bleibt bunt! aufgerufen. Der Fall hatte auch zu politischen Diskussionen in Augsburg geführt, Politiker von SPD und Linken thematisierten den Vorfall im Stadtrat. In einer Pressemitteilung der Fraktion von damals hieß es, der Vorfall mache deutlich, "warum es den CSD, die tägliche Aufklärungsarbeit und konsequente Solidarität mit queeren Menschen braucht". (dpa/cw)

-w-

#1 IrrelevantAnonym
  • 06.07.2023, 20:06h
  • Ich bin selbst Opfer queer feindlicher Gewalt und würde immer wieder einen Zivilprozess anstrengen wegen Schmerzensgeld. Am Ende lernen diese Menschen nur durch etwas, dass es sie wirklich trifft.
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#2 EdenAnonym
  • 06.07.2023, 20:36h
  • Aha, für nur 36 Stunden Arbeit darf man scheinbar Leute permanent traumatisierten.

    Sehr fair /s

    Da muss eine viel viel härtere Strafe kommen, wie wäre es mit einem halben Jahr jugendgefängnis oder so???
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#3 marfAnonym
  • 07.07.2023, 06:55h
  • viel zu milde Strafen. in dem Alter, in dem die Jugendlichen waren weiß man was man tut. abschreckend wäre ein hohes schmerzensgeld gewesen, toleranz-und antiaggressionskurse, soziale arbeit und das nicht nur ein paar stunden.
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