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Millionenstrafe im Vertrag
Bei neuen queerfeindlichen Posts muss Nmecha zahlen
Im Vertrag zwischen Mittelfeldspieler Felix Nmecha und Borussia Dortmund soll es laut einem Medienbericht eine geheime "Instagram-Klausel" geben. Bei Verstößen gegen die Grundwerte des Vereins drohten sehr hohe Geldstrafen.

Felix Nmecha im Mai 2023 (Bild: IMAGO / Christian Schroedter)
- 7. Juli 2023, 05:46h 2 Min.
Der Transfer von Mittelfeldspieler Felix Nmecha vom VfL Wolfsburg zu Borussia Dortmund sorgt weiter für Schlagzeilen. Wie die "Wolfsburger Allgemeine Zeitung" (Bezahlartikel) berichtet, soll es im neuen Arbeitsvertrag des tiefreligiösen Nationalspielers eine "Instagram-Klausel" geben. Wenn Nmecha in Zukunft erneut queerfeindliche Posts teilen und damit gegen die Grundwerte von Borussia Dortmund verstoßen sollte, drohe ihm eine hohe Geldstrafe. Dabei gehe es sogar um eine "Vertragsstrafe in Millionenhöhe".
Der BVB wolle sich mit der geheimen Klausel für den "Worst Case" zumindest wirtschaftlich absichern, schreibt das Regionalblatt. In der Tat würde ein neuer queerfeindlicher Post für den Verein schwerwiegende wirtschaftliche Folgen haben, Borussia Dortmund würde einen enormen Imageschaden erleiden, Fans sich wohl scharenweise vom Klub abwenden.
Die "Ruhr Nachrichten" wollen dagegen erfahren haben, dass es keine Geheimklausel in Nmechas Vertrag gebe. Bei Borussia Dortmund gelte allgemein, dass Spieler*innen bei Verstoßen gegen Grundwerte des Vereins Strafen drohen. Der Verein ließ auf Anfrage der Zeitung offiziell verlauten: "Zu Vertragsinhalten äußern wir uns grundsätzlich nicht."
Mehrfach queerfeindliche Posts geteilt
Nmecha hatte Anfang des Monats trotz heftiger Kritik einen langfristigen Vertrag bis 30. Juni 2028 beim deutschen Fußball-Vizemeister erhalten (queer.de berichtete). Er sei "natürlich Christ, aber ich liebe alle Leute. Ich diskriminiere nicht", sagte der 22-Jährige nach der Unterzeichnung. Er hoffe, dass die Fans ihm die Chance geben, ihn kennenzulernen.
Felix Nmecha, der aus einer evangelikalen Familie stammt und immer wieder entsprechende Botschaften in sozialen Netzwerken postet, hatte im Februar für Aufregung gesorgt, als er ein transfeindliches Video eines amerikanischen Rechtsextremisten teilte (queer.de berichtete). Später bedauerte er das Teilen des Videos teilweise (queer.de berichtete).
Trotz der "Entschuldigung" teilte Nmecha Anfang Juni zum Start des Pride-Monats einen weiteren queerfeindlichen Eintrag eines christlich-fundamentalistischen Instagram-Kontos. Darin wurde der Pride mit dem Teufel gleichgesetzt (queer.de berichtete). (cw)













