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Florida

Gericht: Schwuler Nackedei-Bereich muss auch Frauen offenstehen

Resorts in Key West bieten gerne FKK-Bereiche, in denen schwule Männer unter sich sein können – das geht so aber nicht, sagt eine Richterin.


Wann ist Geschlechtertrennung statthaft und wann nicht? (Bild: Pedro-Marquez-Salinas / pixabay)
  • 11. Juli 2023, 14:40h 30 2 Min.

Ein Gericht in Florida hat in einer Ende Juni verfassten Stellungnahme empfohlen, dass Frauenverbote in "Clothing-optional"-Bereichen eines schwulen Resorts in der queeren Hochburg Key West nicht rechtens seien. Die Regelung des "New Orleans House" sei vielmehr "ungesetzliche Diskriminierung", so Richterin Brittany Finkbeiner. Die letzte Entscheidung muss nun die Landesantidiskriminierungsstelle FCHR treffen.

Klägerin ist die 38-jährige Frauenrechtlerin Amina Chaudhry, eine cisgeschlechtliche Frau, die sich als Mitglied der LGBTI-Community identifiziert und selbst in Key West lebt. Sie argumentierte, dass das Verbot sowohl Frauen als auch trans und nichtbinäre Menschen diskriminiere. Sie habe zwar nicht die Absicht, selbst in dem Resort Urlaub zu machen, wolle aber verhindern, dass andere Einrichtungen Verbote aufgrund des Geschlechts oder der Geschlechtsidentität einführten.

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Hotel-Anwalt verteidigt Frauenverbot

Der Anwalt des "New Orleans House" argumentiert hingegen weiterhin, dass die männlichen Besucher ein Recht auf Privatsphäre hätten: "Es gibt einige Bereiche für Männer, in denen sie nackt sein können", so Russell Cormican. "Anders wäre es ja so, als ob ich in ein Fitnessstudio gehe und darauf bestehe, mich in der Umkleidekabine der Frauen umzuziehen." Er wies auch darauf hin, dass jede Person, unabhängig von ihrem Geschlecht, in dem Resort Urlaub machen dürfe – nur gebe es eben im FKK-Bereich Beschränkungen.

Zweites Resort ebenfalls am Pranger

Chaudhry hatte eine weitere Diskriminierungsbeschwerde gegen eine andere schwule Einrichtung gestellt, das nur ein Kilometer vom "New Orleans House" entfernte "Island House Key West". Auch dort gibt es einen FKK-Bereich, in dem Frauen verboten sind. Zudem behauptete die Klägerin, dass sie nicht in dem Hotel übernachten durfte.

Diese Hotelanlage stellt die Situation allerdings anders dar: So habe man der Klägerin kein Zimmer anbieten können, weil man ausgebucht gewesen sei. Später sei sie bei einem CSD-Event des Anwesens verwiesen worden, weil sie auf dem privaten Hotel-Grundstück Flugblätter verteilte, in denen sie der jahrzehntealten Traditionseinrichtung Diskriminierung vorwarf.

Our new billboard at Key West Airport baggage claim! #Unapologetic #IslandHouseKW

Posted by Island House Key West Gay Hotel & Resort on Thursday, July 6, 2023
Facebook / Island House Key West Gay Hotel & Resort | Nur für Männer...
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Wayne LaRue Smith, der Anwalt des "Island House Key West", stellte bereits im April bei einer Anhörung klar, dass Chaudhry nach den gegenwärtigen Regeln nicht in den FKK-Bereich oder Umkleidebereiche vorgelassen werden würde: "Sie können gerne ins 'Island House' kommen, aber Sie dürfen nicht mit Männern duschen", so Smith. (cw)

-w-

#1 Nepomuk73Anonym
  • 11.07.2023, 18:01h
  • Mich würde eine Frau nicht unbedingt stören oder in meinen Rechten vor Ort einschränken oder mir die Schamesröte ins Gesicht treiben, aber ich finde, dass es eben doch einen guten Grund hat, dass es Orte gibt, wo man nur seinesgleichen antreffen kann und eben auch das so ungehemmt treiben kann, was man möchte...vom Unterhalten übers Spannen bis hin zum Sex...und das ist nicht diskriminierend noch chauvinistisch oder sonstig ausgrenzend. Da wird die Diskriminierungsdebatte aber gewaltig auf den Kopf gestellt.

    Mich erinnert es ein bisschen an das Parken auf Behindertenparkplätzen, den Menschen ohne Einschränkungen gerne in Anspruch nehmen, auf die Behinderung aber liebend gerne verzichten.
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#2 TuckDavis
  • 11.07.2023, 21:49hBad Kreuznach
  • Man kann wohl davon ausgehen, dass diese Gerichtsentscheidung wieder umgeworfen wird von einer höheren Instanz. So wie das amerkanische Rechtssystem auf Präzedenzfällen beruht, wäre es ansonsten für Männer möglich sich in einen FKKBereich für Frauen zu klagen.

    Wenn also diese Rechtsauffassung bestätigt würde auf State Ebene, würde das bedeuten, dass es in Florida keine Geschlechtergetrennten Räume mehr gäbe.
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#3 VitelliaAnonym
  • 11.07.2023, 23:34h
  • Schwule haben nichts gegen Frauen - und die meisten Frauen (wenn es nicht fromme "Betschwestern" sind) auch nichts gegen Schwule.
    Es sind doch meistens die rechtsextremen primitiven Kerls, die gegen Schwule pöbeln.

    Mensch ist Mensch - also können auch nackte Frauen in der Nähe nackter Schwuler sein.
    Wie sie sich intim amüsieren, da glotzen Frauen nicht.
    Ist zumindest meine persönliche Einstellung und nicht die Einteilerei in männlich und weiblich oder homo und hetero.
    Nackt sind wir alle gleich, ob FKK oder Sauna.
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