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"Homo-Propaganda"-Gesetz
Ungarn: Rekordstrafe für Buchhandlung wegen "Heartstopper"
Das "Homo-Propaganda"-Gesetz hat erhebliche Auswirkungen für eine führende Buchhandelskette: Weil sie das Jugendbuch "Heartstopper" offen verkaufte, soll sie nun eine saftige Geldstrafe zahlen.

Die Graphic Novel "Heartstopper" soll nach dem Willen der Budapester Regierung Jugendlichen vorenthalten werden – die gleiche Geschichte mit Junge und Mädchen wäre dagegen akzeptabel (Bild: Loewe Verlag)
- 14. Juli 2023, 10:46h 2 Min.
Das Regierungsamt der Hauptstadt Budapest hat eine ungarische Buchhandelskette wegen eines Comic-Buchs für Jugendliche mit queerer Thematik mit einer Geldstrafe in Höhe von 12 Millionen Forint (32.000 Euro) belegt. Dies bestätigte der Kreativ-Direktor des Buchvertriebs Lira, Krisztian Nyary, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. "Das ist die höchste Strafe, die je gegen ein Buchhandelsunternehmen in Ungarn verhängt wurde", sagte Nyary.
Seit zwei Jahren gilt in Ungarn ein sogenanntes "Kinderschutzgesetz", das nach russischem Vorbild "Homo-Propaganda" in der Öffentlichkeit verbietet (queer.de berichtete). Es schreibt unter anderem Buchhandlungen vor, dass Bücher, die Homosexualität, Transgeschlechtlichkeit, Geschlechtsanpassungen oder "Sexualität aus Selbstzweck" in irgendeiner Weise ansprechen, nicht in der Abteilung für Jugendbücher angeboten werden dürfen und in Folie verpackt werden müssen, damit darin nicht geblättert werden kann. Derartige Inhalte dürfen dem Gesetz nach Menschen unter 18 Jahren nicht zugänglich gemacht werden.
Die Strafe bezieht sich auf das Jugend-Comicbuch "Heartstopper" von Alice Oseman, von dem Lira eine ungarische Übersetzung im Angebot hat. Das für Jugendliche ab 14 Jahren empfohlene Buch handelt von zwei Teenager-Jungen, die sich ineinander verlieben. Die Geschichte wurde durch die Verfilmung als Netflix-Serie weltberühmt (queer.de berichtete)
Buchhandelskette will Strafe nicht akzeptieren
Lira werde den Strafbescheid mit allen rechtlichen Mitteln bekämpfen, sagte Nyary. Bisher habe man keine Bücher mit queerer Thematik abgesondert verkauft und in Folie verpackt. "Wir hielten dieses Gesetz mit seinen allgemeinen Bestimmungen für unanwendbar", so Nyary. "Zwei Jahre ist auch nichts passiert."
Ungarns größte Buchhandelskette, Libri, begann in den vergangenen Tagen, Bücher, die unter das queerfeindliche Gesetz fallen könnten, in Folie zu verpacken. Vor wenigen Wochen hat eine regierungsnahe Stiftung einen Mehrheitsanteil an dem Unternehmen erworben.
Die EU-Kommission hatte Ungarn vergangenes Jahr wegen dem sogenannten "Kinderschutzgesetz" vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt (queer.de berichtete). Unter anderem sieht sie die Informationsrechte von Jugendlichen eingeschränkt, was gegen EU-Grundrechte verstoßen würde. Zudem diskriminiere das Gesetz "eindeutig Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung", was ebenfalls ausdrücklich in der EU-Grundrechtecharta untersagt ist. (dpa/dk)















Die EU sollten Ungarn die Gelder komplett streichen, so lange solche und andere menschenverachtenden Gesetze existieren.
Und, wenn es Orban nicht gefällt, Putin wird ihn bestimmt nehmen. Der recycelt momentan ja jeden Scheiß!