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Linke fordert Konsequenzen

Berliner Senat: Queere Menschen haben höheres Risiko von Obdachlosigkeit

Die sexuelle Orientierung oder Geschlchtsidentität kann einen Einfluss darauf haben, ob man das Dach über dem Kopf verliert. Die Linke fordert daher die Berliner Regierung auf, dagegen etwas zu tun.


Queere Menschen haben laut Studien ein erhöhtes Risiko, auf der Straße zu landen (Bild: Apollo22 / pixabay)

  • 21. Juli 2023, 12:30h - 2 Min.

Die Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung hat in der Antwort auf einen Anfrage des Linkenabgeordneten Klaus Lederer erklärt, dass queere Menschen wohl häufiger ohne Dach über dem Kopf dastehen. "Die aktuelle Studienlage deutet an, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit eine ausgeprägte Korrelation zwischen prekären Lebenslagen von LSBTIQ+ aufgrund von Diskriminierungserfahrungen im Allgemeinen und Risiken einer Wohnungs- oder Obdachdachlosigkeit im Lebensverlauf besteht", heißt es in dem Papier, das queer.de vorliegt. Allerdings sei die Datenlage "äußert dürftig".

Besonders betroffen seien queere Menschen, die etwa einer ethnischen Minderheit angehörten: "Zugewanderte, migrierte und rassifizierte LSBTIQ+-Personen machen aufgrund von diesen Mehrfachzugehörigkeiten wiederrum spezifische Diskriminierungserfahrungen, aus denen sich besondere (Schutz-)Bedarfe für die Wohnungslosenhilfe ergeben, auf die ebenfalls reagiert werden muss", so die Senatsverwaltung. Zudem sei der Zugang zu Hilfsangeboten oft schwierig, "weil die generelle Ausrichtung häufig auf einem heteronormativen cis-Verständnis potenzieller Klientinnen und Klienten beruht und die spezifischen Bedarfe von LSBTIQ+ nicht deckt".

Laut Lederer zeige die Antwort, wie wichtig ein Ausbau von Unterstützungsprogrammen sei. "Ob sie von ihren Familien vor die Tür gesetzt werden oder aus einem repressiven gesellschaftlichen Klima nach Berlin fliehen – queere Menschen sind einem besonders hohen Risiko ausgesetzt, auf der Straße zu landen", so Lederer.

Lederer: Senat muss Hilfsangebote stärken

Der rot-grün-rote Vorgängersenat hatte bereits eine Studie zur "Wohnungslosigkeit von LSBTIQ*" in Auftrag gegeben. Ergebnisse würden allerdings frühestens in einem Jahr vorliegen. "So lange darf die Landesregierung nicht abwarten", forderte Lederer von der schwarz-roten Stadtregierung. "Ich sehe Senat und Abgeordnetenhaus jetzt in der Pflicht, im Doppelhaushalt 2024/25 die drei bestehenden zielgruppenspezifischen Hilfsangebote für obdach- oder wohnungslose LSBTIQ* in ihrer Arbeit abzusichern und zu stärken." (dk)

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