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"Läuft reibungslos"
Queere Kita in Berlin eröffnet
Letztes Jahr machte die AfD eine Kampagne gegen die queere Kita – jetzt ist sie in Betrieb gegangen.

Symbolbild: Am "Lebensort Vielfalt" entstehen viele bunte Bilder (Bild: ponce_photography / pixabay)
- 24. Juli 2023, 13:19h - 2 Min.
Die erste queere Kindertagesstätte hat in Berlin ihren Betrieb aufgenommen: "Die Kita hat ihre Betriebserlaubnis bereits erhalten und läuft reibungslos", erklärte eine Sprecherin des Bildungssenats gegenüber der B.Z. Dort werden dem Bericht zufolge 93 Kinder betreut.
Die Kita befindet sich am Südkreuz im "Lebensort Vielfalt" des Vereins Schwulenberatung. Ziel ist nach Angaben der queeren Organisation: "In erster Linie wollen wir allen Kindern ein unbeschwertes und angenehmes Umfeld bieten: Hier sollen sie gemeinsam spielen, essen und mit Respekt für Mensch und Natur aufwachsen." Darüber hinaus sollten Kinder andere Lebensweisen und -welten kennenlernen. "Erzieherinnen und Erzieher, die selbst LSBTI* sind, werden hier als selbstverständlicher Teil der Kitas und somit der Gesellschaft wahrgenommen."
Proteste von Rechtsaußen
Gegen das Projekt hat es viel Widerstand von Rechtsaußen gegeben. So folgten Ende Oktober 2022 knapp 50 Menschen einem Aufruf der AfD-Jugendorganisation, darunter auch die Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch, zu einer Kundgebung (queer.de berichtete). Den Rechtsextremen stellten sich damals rund 400 Menschen entgegen, darunter der linke Landesfraktionschef Carsten Schatz und der ehemalige Grünen-Bundestagsabgeordnete Volker Beck.
Kurz zuvor und teils als Teil der Kampagne gab es Kritik am Soziologen Dr. Rüdiger Lautmann, der im Vorstand der Schwulenberatung saß, weil er sich im letzten Jahrhundert positiv zur Pädopholie geäußert haben soll. Lautmann bestritt die Vorwürfe, trat aber von seinem Vorstandsposten zurück, um "weiteren Schaden abzuwenden" (queer.de berichtete). Bereits zuvor hatte die Schwulenberatung betont, dass der Vorstand des Trägervereins keinen Einfluss auf das Tagesgeschäft der Kita habe.
Im Januar gab es eine weitere Protestaktion gegen die Kita der "Demo für alle"-Aktivistin Hedwig von Beverfoerde, die von "Sexualisierung" sprach (queer.de berichtete).
Das Kita sollte ursprünglich bereits öffnen. Das angepeilte Datum konnte aber nicht eingehalten werden. (cw)














