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Umfrage

Akzeptanz von Enbies in den Niederlanden am stärksten

In welchem westlichen Land können nichtbinäre Menschen auf die meiste Anerkennung hoffen? Laut einer Umfrage sind das die Niederlande. Deutschland schaffte es nicht in die Spitzengruppe.


Nichtbinäre Person mit Non-Binary Pride Flag beim Wendland-CSD in Lüchow, Niedersachsen (Bild: Jeja Klein)

  • 30. Juli 2023, 03:13h 3 Min.

Niederländer*innen sind am meisten akzeptierend, wenn es um Enbies geht. Das fand eine Umfrage des gleichsam in den Niederlanden angesiedelten Marktforschungsinstituts Motivaction im Auftrag der LGBTI-Organisation COC Nederland und dem Kreditkartenanbieter Mastercard heraus. Über die Zahlen berichtete die englischsprachige Nachrichtenseite NL Times aus den Niederlanden mit Verweis auf die Nachrichtenagentur ANP.

Die Marktforscher*innen befragten demnach knapp 16.000 Menschen in 16 westlichen Staaten. Deutschland lag bei der Akzeptanz im Mittelfeld – zusammen mit Großbritannien, den Vereinigten Staaten, Kanada und Polen.

Sechs Prozent würden Freundschaft beenden

Zu den Staaten mit der höheren gesellschaftlichen Akzeptanz zählten die Autor*innen Belgien, Frankreich, Spanien, Portugal, Italien, Österreich und Schweden. Besonders schwer ist es für nichtbinäre Menschen demnach in Tschechien, der Slowakei und Israel.

Sechs von 10 Niederländer*innen stimmten etwa dem Satz zu: "Ich verstehe es, wenn sich Menschen nicht gänzlich als männlich oder weiblich identifizieren." Nur 12 Prozent verneinten diesen Satz, knapp 30 Prozent waren immerhin unentschieden. Bei geschlechtsneutralen Toiletten hört die Toleranz für einige dann aber auf: Knapp die Hälfte der Niederländer*innen fühlen sich damit unwohl – und damit in etwa so viele wie die, die mit solchen Toilettenanlagen kein Problem hatten.

Wie äußert sich die Enbiefeindlichkeit der 12 Prozent? Auch da scheinen die Niederländer*innen wenig entschlossen, sich vor der Existenz nichtbinärer Menschen abzuschotten. Nur sechs Prozent – und damit die Hälfte – stimmten der Aussage zu, sie würden eine Freundschaft beenden, wenn sich Menschen als nichtbinär outeten.

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2,83 Prozent Teilnehmer*innen selbst nichtbinär

Das sind erheblich weniger als etwa in den Vereinigten Staaten. Hier haben ganze 20 Prozent der Befragten kein Verständnis für ein nichtbinäres Coming-out ihrer Freund*innen – und demnach auch kein Interesse an der Fortführung der Freundschaft. In der Slowakei gaben 39 Prozent der Menschen an, kein Verständnis für eine nichtbinäre Identität zu haben, nur 29 Prozent bejahten dies.

Unter den 16.000 Menschen, die sich den Fragen der Marktforscher*innen stellten, befanden sich natürlich auch nichtbinäre Menschen selbst – 452 an der Zahl und somit 2,83 Prozent. Von ihnen berichtete eine von drei Personen, dass sie im vergangenen Jahr Mobbing, Beleidigungen oder Diskriminierung erlebt hatte. Etwa dreimal so häufig wie der Rest gaben nichtbinäre Personen an, sich nicht sicher zu fühlen. Sie hatten zudem höhere Raten von Einsamkeitsgefühlen, Depression und einer schlechten psychischen Gesundheit.

In Kanada sind laut einer Zählung von 2022 0,33 Prozent der Bevölkerung trans, 41 Prozent hiervon wiederum nichtbinär, was einen Anteil von 0,14 Enbies an der Bevölkerung ergäbe (queer.de berichtete). Je jünger die befragte Stichprobe, desto mehr wächst die nichtbinäre Bevölkerung. So sind in den Vereinigten Staaten laut einer Studie aus dem selben Jahr fünf Prozent der unter 30-Jährigen trans, wobei zwei Prozent sich als binär und drei Prozent als nichtbinär verstehen (queer.de berichtete). (jk)

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