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Senatsbeschluss

Hamburg erhält queeren Denkort

In zentraler Lage errichtet die Hansestadt Hamburg einen Ort der "Begegnung und Auseinandersetzung mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft".


In zentraler Lage soll der queere Denkort für queere Menschen entstehen (Bild: Behörde für Kultur und Medien)
  • 2. August 2023, 11:31h 2 Min.

Der Hamburger Senat hat am Dienstag die Errichtung eines Denkorts für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt beschlossen. An der zentral gelegenen Ecke Neuer Jungfernstieg/Lombardsbrücke soll nach dem Willen der rot-grünen Stadtregierung ein "sichtbarer Raum für Respekt und Anerkennung von Vielfalt in Hamburg" entstehen. Die Bürgerschaft wird voraussichtlich im Herbst darüber entscheiden.

Für die Realisierung des Denkortes sollen 300.000 Euro zur Verfügung gestellt werden. Für das Wettbewerbsverfahren und die Vorbereitung stünden laut dem Senat weitere 114.000 Euro bereit. Nach der Zustimmung durch die Bürgerschaft soll ein mehrstufiger künstlerischer Wettbewerb unter Einbeziehung der queeren Communitys ausgelobt werden.

"Community erfährt auch heute noch Diskriminierung"

Mit dem Beschluss werde "in der Pride-Week ein deutliches Zeichen für gleiche Rechte für alle" gesetzt, erklärte Kultursenator Carsten Brosda (SPD). "Wir wollen mit dem Ort dauerhaft zeigen, dass Hamburg für Vielfalt und Respekt steht. Wir wollen aber auch daran erinnern, dass die LSBTIQ*-Szene auch hier lange unterdrückt wurde und auch heute im Alltag immer wieder Diskriminierung erfahren muss." Bei dem Projekt solle es sich um einen Ort "Begegnung und Auseinandersetzung mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft" handeln.

Die Initiative "Denk-mal sexuelle Vielfalt" setzt sich seit 2018 für einen solchen Ort ein. 2020 legte die alte und neue rot-grüne Regierung in ihrem Koalitionsvertrag fest, dass "ein Denkmal für die sexuelle Vielfalt in Hamburg" errichtet werde (queer.de berichtete).

Gottfried Lorenz, der Mitgründer und Sprecher von "Denk-mal sexuelle Vielfalt", begrüßte den Beschluss des Senats. "Der Denkort soll erinnern und in die Zukunft weisen. Erinnern an strafrechtliche Verfolgung, gesellschaftliche Diskriminierung und staatliche Unterdrückung queerer Menschen; Denkanstöße geben, um Hass, Ignoranz und Unkenntnis zu überwinden; Brücken bauen über alle Grenzen, Konfliktlinien und Animositäten; ein Angebot sein, sich zu informieren und miteinander ins Gespräch zu kommen", so Lorenz.

Die Konzeption des Denkortes war in enger Zusammenarbeit mit "Denk-mal sexuelle Vielfalt" sowie mit rund 70 Teilnehmenden eines Workshops aus insgesamt 40 unterschiedlichen LGBTI-Organisationen entwickelt worden (queer.de berichtete).

Werkstatt-Tag 9.5.2020 – Ergebnis-Präsentationen aus den Workshops

Posted by Denk-mal sexuelle Vielfalt on Sunday, September 6, 2020
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Die Demoparade zum Hamburg Pride findet am Samstag statt. An der Veranstaltung wollen auch Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und die Zweite Bürgermeisterin und Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) teilnehmen. (pm/dk)

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