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Niedersachsen

AfD-Fraktionschef: "Es gibt keine Transgender-Menschen"

In der AfD sehen manche sexuelle und geschlechtliche Minderheiten als "Kinderfi**er" an – andere wie der niedersächsische AfD-Fraktionschef Stefan Marzischewski-Drewes sprechen queeren Menschen sogar die Existenz ab.


AfD-Landesfraktionschef Stefan Marzischewski-Drewes will bestimmen, wer existiert – und wer nicht (Bild: Screenshot NDR Niedersachsen)

  • 17. August 2023, 10:31h 2 Min.

Stefan Marzischewski-Drewes, der AfD-Spitzenkandidat bei der niedersächsischen Landtagswahl im vergangenen Jahr und seither Fraktionsvorsitzender im Landesparlament von Hannover, hat im NDR-Sommerinterview die Existenz von trans Menschen geleugnet: "Es gibt keine Transgender-Menschen", behauptete der 56-jährige Arzt laut dem Norddeutschen Rundfunk wörtlich. Eine Minderheit stilisiere sich hoch, werde dadurch bevorzugt und bekomme auch in den Medien viel Raum, beklagte der Rechtspopulist. Das sei "Umerziehung".

Folge davon sei "Identitätsverlust von Nation und Gesellschaft". Ferner bezeichnete Marzischewski-Drewes die Kernfamilie als "Mann, Frau und Kinder" – und schloss damit also nicht nur Regenbogenfamilien und Alleinerziehende aus, sondern auch heterosexuelle Familien mit Einzelkind.

Bei der Landtagswahl im Oktober 2022 hatte die AfD elf Prozent der Stimmen geholt und ihr Ergebnis von 2017 damit um fast fünf Prozentpunkte gesteigert. In ihrem Wahlprogramm hatte die Partei gefordert, sämtliche staatliche Förderung für "Gender Mainstreaming und sexuelle Vielfalt" einzustellen, da dies "parteipolitisch und ideologisch begründete Ausgaben" seien. Betroffen wären etwa Bildungsangebote, um gegen Queerfeindlichkeit an Schulen vorzugehen.

Vermehrt AfD-Attacken auf LGBTI

Die AfD macht zuletzt vermehrt und aggressiv Stimmung gegen sexuelle und geschlechtliche Minderheiten. Beim AfD-Parteitag Anfang des Monats in Magdeburg bezeichnete Redner Peter Junker etwa queere Menschen als "staatlich geduldete Kinderficker" (queer.de berichtete). Letzten Monat nutzte die Partei in sozialen Netzwerken einen Winkel in Regenbogenfarben, um gegen Gendern Stimmung zu machen – das Symbol erinnerte an die Kennzeichnung von KZ-Häftlingen im Nationalsozialismus (queer.de berichtete).

Besonders trans Menschen sind Angriffen der Rechtsaußenpartei ausgeliefert: So beleidigen AfD-Politiker*innen etwa regelmäßig im Bundestag die Grünenabgeordnete Tessa Ganserer wegen ihrer Transidentität (queer.de berichtete). (dk)

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