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19 Jahre nach Serienende

"Frasier" kehrt zurück: Das Revival startet im Oktober in Deutschland

Die für ihre Zeit recht queere Kult-Sitcom "Frasier" erhält eine Revival-Staffel. Die zehn neuen Episoden starten im Oktober beim Streamingdienst Paramount+. Von einigen beliebten Figuren muss sich das Publikum allerdings verabschieden.


Frasier Crane (re.) trinkt mit seinem Bruder Niles – wie könnte es in Seattle anders sein? – andauernd Kaffee (Bild: NBC)
  • 23. August 2023, 15:28h 3 Min.

Fast exakt 30 Jahre, nachdem die Originalserie Premiere gefeiert hatte, kehrt "Frasier" im Oktober auf die Bildschirme zurück. Das Revival der in den USA sehr beliebten Sitcom um den metrosexuellen Frasier Crane (Kelsey Grammer, 68) erscheint am 13. Oktober in Deutschland beim Streamingdienst Paramount+, wie am Mittwoch per Pressemitteilung bekannt wurde. Bereits jetzt sind alle 264 Folgen der zwischen 1993 und 2004 veröffentlichten elf Staffeln in dem Streamingportal erhältlich. Das erst im letzten Jahr in Deutschland gestartete Paramount+ zeigt auch die erste Staffel von "Drag Race Germany" (queer.de berichtete).

Zum Start der neuen "Frasier"-Staffel gibt es gleich eine Doppelfolge. Die restlichen acht Episoden der ersten Reboot-Staffel erscheinen im Anschluss im wöchentlichen Rhythmus. Ein kurzer Teaser-Trailer stimmt auf die Rückkehr der ikonischen Serie ein.

Darum geht es im "Frasier"-Revival

Hauptfigur Frasier Crane zieht in den neuen Episoden von Seattle nach Boston um. Dort beginnt der Therapeut und Radiomoderator das "nächste Kapitel seines Lebens", wie es in der offiziellen Handlungsbeschreibung heißt. Frasier stellt sich "neuen Herausforderungen", baut neue Beziehungen auf, und möchte "sich alte Träume erfüllen". Teilweise wird die Revival-Staffel dabei auch in einem universitären Setting spielen.

Der Wechsel des Schauplatzes deutet bereits den Austausch des Figurenarsenals an. Nicht mehr mit dabei im "Frasier"-Revival sind die Darsteller und Serienstars John Mahoney (1940-2018) und David Hyde Pierce (64). Mahoney, der Frasiers Vater Martin Crane verkörperte, verstarb im Jahr 2018.

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Schwule Schauspieler und queere Themen

Pierce, der Niles Crane, den Bruder der Hauptfigur, mimte, entschied sich gegen eine Rückkehr. "Ich habe nicht das Gefühl, dass mir noch irgendetwas einfällt, das ich über die Figur sagen muss. [...] Ich liebe diese Charaktere, aber ich vermisse sie nicht", erklärte er gegenüber "Vulture". Eine zukünftige Rückkehr für kürzere Cameo-Auftritte schloss Pierce jedoch nicht aus. Der 64-Jährige hatte sich erst 2007 als schwul geoutet und heiratete ein Jahr später seinen langjährigen Partner, den Produzenten Brian Hargrove.

Frasiers Bostoner Ex-Frau Dr. Lilith Sternin sollen Zuschauer in den nun erscheinenden zehn Episoden der Reboot-Staffel aber wieder zu Gesicht bekommen. Darstellerin Bebe Neuwirth (64) wird einen Gastauftritt absolvieren. Neu mit dabei sind Jack Cutmore-Scott ("Tenet", 36) als Frasiers Sohn Freddy, Nicholas Lyndhurst (62) als sein alter College-Freund Alan, der jetzt Universitätsprofessor ist sowie Toks Olagundoye ("Castle", 47) als Alans Kollegin und Leiterin der Psychologieabteilung der Universität Olivia.

"Frasier" war mit insgesamt 37 Emmy-Siegen (bei 107 Nominierungen) über lange Zeit die Serie mit den meisten Emmy-Auszeichnungen. 2016 zog "Game of Thrones" in dieser Hinsicht zwar vorbei, doch noch immer hält die Show den Rekord für die meisten Emmy-Triumphe einer Comedy-Serie.

Die Hauptfiguren Frasier und Niles waren zwar nicht offen schwul, besaßen aber Eigenschaften, die insbesondere in den Neunzigerjahren schwulen Männern nachgesagt wurden. Beim Start der Serie 1993 waren queere Hauptfiguren selbst in Sitcoms noch kaum denkbar – immerhin startete der "Cheers"-Ableger fünf Jahre vor der ersten Staffel von "Will & Grace".

Queersein wurde etwa angedeutet bei der Nebenfigur Gil Chesterton, die vom schwulen Briten Edward Hibbert dargestellt wurde. Auf seine Homosexualität wurde immer wieder angespielt. Auch die heterosexuellste Figur  Bob "Bulldog" Briscoe, die als Gegenpart für das kultivierte Brüderpaar Frasier und Niles dargestellt wurde, ist von einem schwulen Mann dargestellt worden: von Dan Butler, der sich bereits zu Beginn von "Frasier" mit einem biografischen Theaterstück geoutet hatte. Er wirkte danach unter anderem in Action-Reißern wie "Enemy of the State" (1998) oder "Sniper 2" (2002) mit.

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Dass "Frasier" in Seattle spielte, war übrigens auch auf die LGBTI-Thematik zurückzuführen: Ursprünglich sollte die Serie in Denver im US-Bundesstaat Colorado angesiedelt sein – weil der Bundesstaat zu dieser Zeit aber ein Gesetz verabschiedete, das Diskriminierung von Homosexuellen ausdrücklich erlaubte, änderte das Produktionsteam die Location. (spot/cw)

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