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Sachsen
Buttersäure-Anschlag auf CSD Döbeln
Erneut kam es zu einem Übergriff beim CSD in der sächsischen AfD-Hochburg Döbeln.
- 11. September 2023, 12:33h 2 Min.
Unbekannte Personen haben kurz vor dem CSD Döbeln am Samstag eine übelriechende Flüssigkeit – vermutlich Buttersäure – im Stadtzentrum verschüttet, wodurch es zu einer erheblichen Geruchsbelästigung kam. Wie die "Leipziger Volkszeitung" berichtet, handelte es sich dabei mit großer Wahrscheinlichkeit um eine Attacke auf den CSD, so die Veranstaltungsbehörde des Landkreises Mittelsachsen.
Die Polizei nahm Ermittlungen nach Paragraf 118 OwiG auf, also wegen einer "grob ungehörigen Handlung [...], die geeignet ist, die Allgemeinheit zu belästigen oder zu gefährden und die öffentliche Ordnung zu beeinträchtigen". Laut Polizei nahmen an der CSD-Demo in der 24.000 Einwohner*innen zählenden Kreisstadt 220 Menschen teil.
/ LVZAngstfrei sichtbar sein: Homo- und bisexuelle sowie gender-queere Menschen und ihre Sympathisanten stellen zum Christopher Street Day #CSD klare politische Forderungen auf. #Sachsen https://t.co/NL0Qt6BMn0
LVZ (@LVZ) September 10, 2023
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Bereits im letzten Jahr war es in Döbeln zu queerfeindlichen Zwischenfällen gekommen: Neonazis hatten CSD-Demonstrierende beleidigt und mit Steinen beworfen (queer.de berichtete).
Döbeln zählt zu den Hochburgen von Rechtsextremen. Bei der letzten Bundestagswahl konnte etwa die AfD rund 32 Prozent der Erststimmen auf sich vereinen – und damit mehr als drei Mal so viel wie im Bundesdurchschnitt.
Am Samstag war es auch am Rande des CSD Halle (Sachsen-Anhalt) zu einem Übergriff gekommen: Vier CSD-Demonstrierende seien nach der Veranstaltung am Samstagabend zunächst beleidigt und dann von vier Männern mit Tritten und Schlägen attackiert worden, teilte die Polizei am Sonntag in Halle mit (queer.de berichtete). Eine 41 Jahre alte Person sei schwer verletzt worden und musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden. (dk)
















