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Eduardo Verástegui
Mexiko: Angeblicher Ex-Freund von Ricky Martin will Präsident werden
Eduardo Verástegui peilt das höchste Staatsamt Mexikos an. Der Schauspieler, der früher mit Ricky Martin liiert gewesen sein soll, gilt als ausgesprochener Gegner von LGBTI-Rechten.
- 13. September 2023, 10:13h 2 Min.
Der 49-jährige Schauspieler und Sänger Eduardo Verástegui hat laut "Newsweek" offiziell seine Kandidatur für die mexikanische Präsidentschaftswahl am 2. Juni 2024 angemeldet. Sollte er genug Unterschriften sammeln und zugelassen werde, werde er mit den Slogan "Gott, Vaterland und Familie" antreten.
Verástegui wurde 2010 nachgesagt, mit Ricky Martin liiert gewesen zu sein, was er aber abstritt (queer.de berichtete). Der unverheiratete Politiker gilt als erbitterter Gegner von LGBTI-Rechten, was er mit seinem katholischen Glauben rechtfertigt. 2008 rief er etwa spanischsprachige Wähler*innen im US-Bundesstaat Kalifornien auf, für "Proposition 8" zu stimmen, also jenen Volksentscheid, der Schwulen und Lesben das Eherecht wieder entziehen sollte (queer.de berichtete). Eine knappe Mehrheit stimmte damals für das Verbot, das aber fünf Jahre später vom Obersten Gerichtshof gekippt wurde (queer.de berichtete).
Vom Seifenoper-Star zum rechten Scharfmacher

Eduardo Verástegui und Ricky Martin im mexikanischen Seifenopern-Magazin "TVyNovelas"
Seine Karriere im Showbusiness hatte Verástegui in den Neunzigerjahren als Seifenoper-Darsteller und Teil der Boyband Kairo begonnen. Nach dem Jahrtausendwechsel versuchte er sich in Hollywood: Er trat etwa 2001 im Musikvideo zu Jennifer Lopez' Song "Ain't It Funny" und in Filmen wie "Eine Affäre zu viert" (2003) mit Sofía Vergara, "Bella" (2006) oder "Little Boy" (2015) mit. Dieses Jahr war er in der Filmbiografie "Sound of Freedom" zu sehen, dem vorgeworfen wurde, QAnon-Verschwörungstheorien zu schüren.
Verástegui hat mehr als 360.000 Fans auf seinem Youtube-Kanal, auf dem er seine politischen Ansichten teilt. Er organisierte außerdem letzten November einen Conservative Political Action Conference (CPAC) in Mexiko. Bei CPAC handelt es sich um ein Treffen erzkonservativer und rechtspopulistischer Aktivist*innen, das vor rund 50 Jahren erstmals in den USA stattfand. Diesen Mai wurde auch eine CPAC- Konferenz in Budapest abgehalten, Verástegui war ein Gastredner. Auf dem Treffen wurde unter anderem "LGBTQ-Propaganda" beklagt (queer.de berichtete).
Mexiko gilt derzeit als relativ LGBTI-freundlich. Seit 2022 dürfen gleichgeschlechtliche Paare im ganzen Land heiraten (queer.de berichtete). Im Mai führte das nordamerikanische Land auch Reisepässe für nichtbinäre Menschen ein (queer.de berichtete).
Laut Umfragen gilt derzeit Claudia Sheinbaum als Favoritin für einen Sieg bei der mexikanischen Präsidentschaftswahl. Die ehemalige Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt gehört der linken Partei Morena des aktuellen Präsidenten Manuel López Obrador an und gilt als Unterstützerin von LGBTI-Rechten. (dk)















