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"Studio Responsibility Index"
Hollywood-Filme queerer denn je
Die neueste Studie über die Sichtbarkeit queerer Menschen in Filmen zeigt einen Anstieg von LGBTI-Figuren.

Der schwule Liebesfilm "Bros" wurde 2022 veröffentlicht (Bild: Universal Pictures)
- 15. September 2023, 11:29h 2 Min.
Im Jahr 2022 stieg der Anteil der Hollywood-Filme mit queeren Figuren auf einen neuen Rekordstand. Das geht aus dem am Donnerstag von GLAAD veröffentlichten "Studio Responsiblity Index" hervor. Die LGBTI-Organisation bringt seit 2013 jährlich Berichte über den Stand der Sichtbarkeit queerer Menschen in Blockbustern heraus.
Demnach enthielten 100 der 350 von den zehn großen amerikanischen Studios veröffentlichten Filmen mindestens eine LGBTQ-Figur. Das entspricht einem Anteil von 28,5 Prozent. Das bedeutet einem Anstieg von 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Corona-Jahr 2021 hatten insgesamt nur zehn von 44 veröffentlichten Filmen eine queere Figur beinhaltet.
In den 100 Filmen mit queeren Inhalt im vergangenen Jahr gab es insgesamt 292 LGBTQ-Figuren. 163 waren Männer, 119 Frauen und zehn nichtbinär. Sieben der Frauen und sechs der Männer waren trans. Damit ist der Anteil der Frauen zwar angestiegen, allerdings wurde immer noch keine Parität erreicht. 40 Prozent der queeren Figuren waren nichtweiß ("People of Color"), ungefähr so viel wie im Vorjahr. Über die Hälfte der queeren Figuren hatten weniger als fünf Minuten Leinwandzeit, ein Viertel dagegen mehr als zehn Minuten.
Drei Studios sind gut
Die GLAAD-Note "Gut" für ihre queere Repräsentanz erhielten drei der zehn Studios: A24 ("Everything Everywhere All at Once"), NBCUniversal ("Bros") und Walt Disney ("Strange World"). Am LGBTI-inklusivsten waren Filmen aus den Genres Komödie und Drama (46 bzw. 40 Prozent), am niedrigsten war der Anteil in den Kategorien Dokumentation sowie Action/Sci-Fi/Fantasy (je 16 Prozent).
"In einer Zeit, in der die LGBTQ-Community unter nie dagewesenen kulturellen und politischen Attacken steht, ist es noch wichtiger, dass Filmstudios dafür zur Verantwortung gezogen werden, wie sie die Community auf der Leinwand darstellen", erklärte GLAAD-Chefin Sarah Kate Ellis.
Twitter / glaad | Schauspielgewerkschaftschefin Fran Drescher warnt als Reaktion auf den GLAAD-Bericht davor, dass ein längerer Hollywoodstreik negative Auswirkungen auf die Sichtbarkeit queerer Figuren haben könnte"Seeing diverse representation on screen is vital for empowering everyone to embrace their authentic selves" @frandrescher https://t.co/SLCKbzv20p
GLAAD (@glaad) September 14, 2023
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GLAAD hatte bereits vor fünf Jahren von den großen Studios gefordert, dass 20 Prozent der Filme bis 2021 mindestens eine queere Figur enthalten sollten – dieser Wert wurde bereits 2020 erreicht. Bis 2024 müsse dieser Anteil laut der LGBTI-Organisation aber auf 50 Prozent steigen – dieser Wert ist noch weit entfernt. (dk)

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