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Berlin-Kreuzberg
Frau beschimpft 27-Jährigen homophob und schlägt zu
In einer U-Bahn und auf einem Bahnsteig ging eine alkoholisierte Frau auf einen Mann los, offenbar aus homosexuellenfeindlicher Motivation. Das Opfer musste im Krankenhaus behandelt werden.

Karen Mardahl / flickr) Die mutmaßliche Täterin soll den Mann in der U-Bahn und am Bahnsteig des U-Bahnhofs Kottbusser Tor attackiert haben (Bild:
- 15. September 2023, 15:51h 2 Min.
Am Freitagmorgen ist es nach Angaben der Polizei in der Berliner U-Bahn erneut zu einem homosexuellenfeindlichen Übergriff gekommen. Nach ersten Erkenntnissen beschimpfte eine offenbar alkoholisierte 31-Jährige gegen 6.20 Uhr einen 27-jährigen Mann zunächst in einer U-Bahn der Linie U8 sowie kurz darauf auf dem Bahnsteig am U-Bahnhof Kottbusser Tor lautstark homophob. Anschließend habe sie ihm ein Mobiltelefon an den Kopf geschlagen.
Hinzugekommene Sicherheitsmitarbeitende der Berliner Verkehrsbetriebe alarmierten daraufhin die Einsatzkräfte. Auch in Anwesenheit der Polizei pöbelte die Frau weiter und bespuckte den 27-Jährigen. Bei der anschließenden Festnahme leistete sie Widerstand und griff die Einsatzkräfte an, wobei jedoch niemand verletzt wurde.
Der durch den Schlag verletzte 27-Jährige zog sich eine Kopfplatzwunde zu, die im Krankenhaus ambulant behandelt wurde. Das Ermittlungsverfahren führt der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes, wie es in Fällen von vermuteter Hasskriminalität üblich ist.
Aus der Bundeshauptstadt gibt es immer wieder Berichte über queerfeindliche Übergriffe, da die Landespolizei mögliche Hassverbrechen aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität gezielt publik macht und diese daher vergleichsweise häufig der Öffentlichkeit meldet. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft in der Hauptstadt haben eigene Ansprechpartner*innen für LGBTI.
Zuletzt registrierte die Polizei weit mehr queerfeindliche Hasskriminalität: Nach vorläufigen Zahlen ist die Zahl der gemeldeten Fälle im ersten Halbjahr 2023 erheblich gestiegen (queer.de berichtete). Erst am Freitagvormittag wurde ein weiterer Übergriff auf das Schwule Museum publik: Unbekannte beschmierten die Fassade und Fenster der Einrichtung in Tiergarten (queer.de berichtete). (cw)
