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- 21. April 2006 2 Min.
San Francisco (queer.de) - High Schools dürfen ihren Schülern verbieten, Hemden mit homophober Aufschrift zu tragen. Das hat gestern ein Bundesberufungsgericht in San Francisco mit zwei Stimmen gegen eine entschieden. Geklagt hatte der jetzt 18-jähriger Tyler Chase Harper, dem vor zwei Jahren von seiner Schule in San Diego verboten wurde, diskriminierende T-Shirts mit Aufschriften wie "Homosexualität ist schändlich" zu tragen (queer.de berichtete). Harper begründete seine Klage mit der US-Verfassung, die freie Meinungsäußerung garantiert. Als Christ müsse er Schwule darauf hinweisen, dass deren Verhalten schädlich sei, argumentierte er. Die Mehrheit der Richter wiesen diese Argumentation jedoch ab, weil Harpers T-Shirt "die Rechte von anderen Schüler massiv einschränkt". Sie zitierten Studien, nach denen homosexuelle Schüler durch Diskriminierung an High Schools schlechtere Ergebnisse erzielten und daher benachteiligt seien. Nur ein Richter war der Ansicht, dass das bloße Tragen des Shirts den Schulbetrieb nicht stören würde. Er argumentierte, die freie Meinungsäußerung sei das höhere Gut. Die beiden Richter mit der Mehrheitsmeinung schränkten allerdings ein, dass das Urteil nur für Grundschulen und High Schools gelte, allerdings nicht für Universitäten. Hier sei das Recht auf freie Meinungsäußerung umfassender. Experten rechnen damit, dass das Thema wohl bald beim Bundesverfassungsgericht landen könnte, dessen Entscheidungen nicht angefochten werden können. Harper wurde vom Alliance Defend Fund vertreten, einer christlichen Organisation, die nach Eigenbeschreibung "aggressiv religiöse Freiheiten verteidigt". (dk)














