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Modernisierung

Theaterpreise der Niederlande künftig geschlechtsneutral

Auch die niederländischen Theaterpreise überwinden das binäre Geschlechtsmodell – und verteilt die Preise künftig an den oder die Besten, unabhängig vom Geschlecht.


1955 ging der erste "Theo d'Or" an Ank van der Moer und der erste "Louis d'Or" an Paul Steenbergen (li.) – jetzt gibt es nur noch einen Preis unabhängig vom Geschlecht (Bild: Wim van Rossem for Anefo / wikipedia)

  • 21. September 2023, 10:11h 2 Min.

Eine männliche oder weibliche Rolle? Bei den wichtigsten Theaterpreisen der Niederlande ist das künftig egal. Anders als etwa bei den Oscars, Emmys oder Tonys vergibt die Vereinigung von Theater- und Konzerthausbetreibern der Niederlande (VSCD) ihre Auszeichnungen für schauspielerische Leistungen ab 2024 geschlechtsneutral.

"Das Festhalten an der klassischen binären Geschlechterunterscheidung passt nicht mehr in die heutige Zeit", erklärte die Vereinigung am Donnerstag in Amsterdam. Deshalb soll nun Schluss sein mit den seit 1955 üblichen separaten Kategorien für Darsteller und Darstellerinnen.

Mit dem Preis "Theo d'Or" werden stattdessen allein die jeweils besten schauspielerischen Leistungen in Haupt- sowie Nebenrollen und der beste innovative Beitrag für die Theaterwelt gewürdigt. Die VSCD wolle auf diese Weise einen Beitrag leisten "für bessere Chancen für alle, unabhängig von ihrer Genderidentität".

Der "Theo d'Or" war bislang allein für weibliche Rollen ausgereicht worden. Benannt ist der Preis in der Form eines goldenen Ehrenpfennigs nach der legendären niederländischen Schauspielerin Theodora (Theo) Mann-Bouwmeester (1850-1939). Bestleistungen in männlichen Rollen wurden in diesem Jahr letztmalig mit dem "Louis d'Or" geehrt – benannt nach Theodoras Bruder, dem ebenfalls berühmten Schauspieler Louis Bouwmeester (1842-1925).

Auch Berlinale geschlechtsneutral

Das deutsche Filmfestival Berlinale kündigte bereits 2020 an, ihre Preise geschlechtsneutral zu verteilen. Das führte damals auch zu viel Kritik (queer.de berichtete). Auch in Hollywood gibt es derartige Forderungen: So sprachen sich der nichtbinäre "The Crown"-Star Emma Corrin und Regisseur Sam Mendes für genderneutrale Oscars aus.

Bei den "Grammy Awards" strichen die Verantwortlichen bereits 2011 die Kategorien "Best Male Pop Vocal Performance" und "Best Female Pop Vocal Performance". Stattdessen gibt es den geschlechterübergreifenden Preis "Best Pop Solo Performance" – den bisher hauptsächlich Sängerinnen gewannen. Dieses Jahr ging der Preis an Adele. (dpa/cw)

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