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US-Wahlkampf
Vivek Ramaswamy bezeichnet Trans-Identität als "psychische Störung"
Auch die zweite republikanische Präsidentschaftsdebatte diesen Jahres war von Queerfeindlichkeit mitgeprägt.

Vivek Ramaswamy machte bei der Präsidentschaftsdebatte aus seiner Ablehnung von trans Menschen kein Geheimnis (Bild: IMAGO / USA TODAY Network)
- 28. September 2023, 08:35h 2 Min.
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Vivek Ramaswamy hat am Mittwochabend im kalifornischen Simi Valley bei einer Debatte mit anderen innerparteilichen Kandidat*innen Trans-Identität als "psychische Störung" bezeichnet. Als es um Schulpolitik ging, erklärte der 38-jährige Unternehmer: "Transgenderismus, speziell in Kindern, ist eine psychische Störung." Er fuhr fort: "Es ist nicht mitfühlend, die Verwirrung eines Kindes zu unterstützen. Das ist kein Mitgefühl, das ist Grausamkeit." Der Self-Made-Milliardär behauptete weiter, dass Behandlungen von trans Menschen "das Risiko des Suizids" erhöhten.
/ CollinRuggNEW: Vivek Ramaswamy calls transgenderism in children a mental disorder and calls for parents to get their rights back.
Collin Rugg (@CollinRugg) September 28, 2023
He even went as far to say affirming kids genders was cruel.
I have to be very clear about this. Transgenderism, especially in kids, is a mental pic.twitter.com/cWilmpMUVX
Tatsächlich ist die Suizidrate unter trans Menschen weit höher als in der Allgemeinbevölkerung (queer.de berichtete). Studien gehen aber davon aus, dass der Grund dafür gesellschaftliche Transphobie ist – und dass eine Transition dazu beiträgt, das Risiko zu senken. Laut einer Untersuchung aus dem vergangenen Jahr bleiben der überwiegende Teil der Menschen, die sich als Kinder und Jugendliche als trans verstehen, auch im Erwachsenenalter trans (queer.de berichtete).
Bereits während der ersten Debatte vor einem Monat hatte es queerfeindliche Ausbrüche gegeben (queer.de berichtete). Damals verteidigte etwa Ron DeSantis sein "Don't say gay"-Gesetz, eine Art "Homo-Propaganda"-Gesetz an Schulen.
Trump schwänzt Debatte
Bei der aktuellen Debatte traten sechs Kandidaten und eine Kandidatin an, allerdings blieb Favorit Donald Trump auch diesem Event fern. Der Ex-Präsident sprach stattdessen vor Arbeiter*innen der Autoindustrie in Michigan und wetterte dort gegen Elektromobilität. Noch ist unklar, welche der anderen Kandidat*innen auf Trump aufschließen kann – die größten Chancen werden RonDeSantis, Vivek Ramaswamy und auch der ehemaligen Gouverneurin von South Carolina und amerikanischen Botschafterin bei der UN, Nikki Haley, eingeräumt. Haley machte selbst mit transfeindlichen Äußerungen von sich reden (queer.de berichtete).
Ramaswamy wird oft mit Trump verglichen: Die beiden hatten vor ihrem Präsidentschaftswahlkampf nie ein politisches Amt inne und setzen vor allem auf Populismus. Beide behaupten, dass es den Klimawandel nicht gebe und wollen die Ukraine nicht länger in ihrem Abwehrkampf gegen Russland unterstützen. Anders als andere Kandidat*innen übt Ramaswamy nie Kritik an Trump. Daher wird spekuliert, ob Ramaswamy unter Trump Vizepräsidentschaftskandidat werden könnte – und so möglicherweise den 77-Jährigen nach einer Amtszeit beerben könnte.
Nancy Pelosi im "Little Gay Pub"
Unterdessen werben die Demokraten gezielt in der queeren Community. Am Mittwoch ging etwa Nancy Pelosi, die ehemalige Präsidentin des Repräsentantenhauses, in die queere Bar "Little Gay Pub" in Washington und diskutierte dort mit den Gästen.
Präsident Joe Biden hat im Rahmen seines Wahlkampf bereits neue Initiativen zum Schutz der Rechte von queeren Menschen angekündigt (queer.de berichtete). (dk)















