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Fashion

Kleidung für alle: Mehr Vielfalt in der Modewelt

Die binäre Geschlechtertrennung der Mode schränkt insbesondere queere Menschen ein und stellt sie vor Herausforderungen. Sind Unisex-Kollektionen die Lösung?


Mithilfe der Kleidung kann jede Person ihre Identität nach außen tragen (Bild: DisobeyArt / Shutterstock)
  • 20. Oktober 2023, 04:26h 4 Min.

Kleidung ist in unserer Gesellschaft ein unverzichtbarer Bestandteil mit einer großen Bedeutung. Zwar kann man auch andere Dinge wie Make-up nutzen, um seine Identität auszudrücken, doch die Kleidung ist hierbei oft besonders entscheidend. Dabei ist auch in der heutigen Zeit die binäre Modeeinteilung noch vorherrschend. Doch immer mehr Labels brechen die traditionellen Geschlechterrollen auf und bieten genderneutrale Kleidung an. Auch die Body-Positivity-Bewegung setzt sich hier für mehr Vielfalt in der Modewelt ein.

Die Bedeutung von Mode in unserer Gesellschaft

Bereits seit Jahrtausenden ist die Kleidung, die wir tragen, bedeutend und hat einen Effekt auf das äußere Umfeld. So konnte man in der Vergangenheit anhand der getragenen Kleidung den Status bzw. den Beruf eines Menschen erkennen. Das ist zum Teil auch heute noch der Fall.

Kleidung kann aber auch etwas über unser Inneres verraten. Sie kann Aufschluss darüber geben, wie wir uns fühlen. Wer beispielsweise gute Laune hat und sich wohl in seiner Haut fühlt, greift oftmals eher zu einem farbenfrohen Outfit als zum grauen Pullover.

Zugleich kann man mithilfe der Kleidung seine Identität nach außen tragen. Mode gibt uns allen die Möglichkeit, unsere Persönlichkeit zu präsentieren und unsere Emotionen oder unsere Ziele sichtbar zu machen. Mit dem richtigen Look kann man seinen Mitmenschen eine Botschaft mitteilen. Beispielsweise kann man die eigene Kleidung nutzen, um auszudrücken, dass man bestimmte gesellschaftliche Normen ablehnt. Neben der Kleidung kann man sich zudem auf andere Arten von der Norm befreien – beispielsweise indem man sich als Frau nicht mehr rasiert.

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Kleidung ist noch immer nach dem Geschlecht eingeteilt

Die Modewelt ist in den letzten Jahren vielfältiger geworden. Es gibt immer häufiger erweiterte Größentabellen und mehr Diversität. Dadurch haben viele Menschen bessere Möglichkeiten, an geeignete Kleidung zu kommen. Dennoch haben wir insgesamt noch einen weiten Weg vor uns. Auch die traditionellen Geschlechterrollen sind in der heutigen Modebranche immer noch zu erkennen: Die meisten Modeunternehmen teilen ihre Kleidung in "weiblich" und "männlich" auf – sowohl in Onlineshops als auch in den Filialen, in denen es teilweise verschiedene Stockwerke für Frauen und Männer gibt. Die binäre Einteilung von Mode beginnt schon bei der Kinderkleidung.

Allerdings gab es diese Unterschiede zwischen der Kleidung von Frauen und der Kleidung von Männern nicht immer. Die Menschen in der Antike trugen, unabhängig vom Geschlecht, Gewänder. Die Bekleidung unter-schied sich hier nicht zwischen den Geschlechtern, sondern variierte je nach sozialem Status. Röcke wurden sogar noch bis in das 18. Jahrhundert hinein auch von Männern getragen. Ungefähr ab 1800 etablierte sich die Norm, dass Männer nur Hosen und Frauen nur Röcke bzw. Kleider tragen. Erst seit den 1960er Jahren ist es gesellschaftlich akzeptiert, dass auch Frauen Hosen tragen. Röcke und Kleider sieht man dagegen noch immer selten an Männern.

Unisex-Kollektionen verbreiten sich

Die Trennung zwischen der Frauen- und Männerkleidung bringt jedoch manchmal Probleme mit sich – beispielsweise für nicht-binäre Menschen, die sich dadurch oftmals unter Druck gesetzt fühlen. Für manche queere Menschen birgt die binäre Einteilung von Mode allerdings auch eine gute Möglichkeit, die eigene Identität sichtbar zu machen: Transfrauen und Transmänner können dadurch nach außen zeigen, welchem Geschlecht sie zugehören.

Dennoch schränkt die binäre Geschlechtertrennung der Mode viele Menschen ein und stellt sie vor Herausforderungen, gerade in der queeren Community. Inzwischen hinterfragen jedoch immer mehr Unternehmen in der Modebranche die Unterscheidung zwischen Frauen- und Männerkleidung und brechen damit auf. Das ist wichtig, da kein Kleidungsstück einem Geschlecht vorbehalten sein sollte. Stattdessen sollte Kleidung uns die Möglichkeit geben, uns selbst auszudrücken. Bereits verschiedene große Modeunternehmen bieten nebst den weiteren Kollektionen, die speziell für Frauen oder speziell für Männer beworben werden, spezielle Unisex-Kollektionen an – ob es sich dabei nun um Mode wie Shirts und Pullover handelt oder um genderneutrale Schuhe wie Boots. Auch auf dem Laufsteg sieht man öfters genderneutrale Kleidung und manche Stars wie Harry Styles kleiden sich schon länger abseits der traditionellen Geschlechterrollen.

Trotzdem ist die genderneutrale Fashion bisher noch nicht so ganz im Mainstream angekommen. Viele Menschen haben weiterhin Berührungsängste. Zudem sind die Unisex-Kollektionen von vielen Modeunternehmen oftmals geradlinig und grau. Sie beinhalten meist ausschließlich unverfängliche Kleidungsstücke wie Jogginghosen oder Basic-Shirts. Röcke, Kleider oder Blusen sind hier noch selten zu finden.

Grundsätzlich sind spezielle Unisex-Kollektionen auch nicht zwangsläufig nötig. Viel wichtiger ist das Verständnis dafür, dass sämtliche Kleidung von jedem Geschlecht getragen werden kann. Entscheidend ist vor allem, dass man sich selbst in seiner Haut wohlfühlt.

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