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Sosnowiec
Polnischer Bischof tritt nach Sexparty eines Priesters mit Callboy zurück
Der Vatikan nahm das Rücktrittsgesuch des 59-jährigen Bischofs ohne Begründung an.
- 24. Oktober 2023, 16:15h 2 Min.
Nach Berichten über eine Sexparty eines katholischen Priesters mit einem Callboy in einer katholischen Gemeinde in Polen hat der Vatikan das Rücktrittsgesuch des zuständigen Bischofs angenommen. Der Papst habe den Rücktritt von Bischof Grzegorz Kaszak akzeptiert, teilte der Vatikan am Dienstag mit. Gründe wurden nicht genannt.
Polnische Medien hatten zuvor über mehrere Skandale in dessen südpolnischen Bistum Sosnowiec berichtet. So hatte Ende August ein Geistlicher einen männlichen Prostituierten bestellt, um zusammen mit weiteren Männern in einem Haus der Pfarre eine Sexparty abzuhalten. Dies wurde, mit teils unterschiedlichen Details, öffentlich bekannt, weil einer der Männer – mutmaßlich aufgrund der Einnahme starker Potenzmittel – das Bewusstsein verlor. Offenbar in Vertuschungsabsicht soll Sanitätern zudem zunächst der Zutritt verweigert worden sein – die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen unterlassener Hilfeleistung.
/ notesfrompolandA bishop has apologised after reports that priests organised a sex party at which a male prostitute lost consciousness and was denied medical assistance.
Notes from Poland (@notesfrompoland) September 25, 2023
The church has confirmed that an incident took place, though says some media reports are inaccurate https://t.co/kdJt841MLE
Das Bistum äußerte sich anschließend dazu auf seiner Website: "Pater Tomasz Z. und zwei weitere Nicht-Kleriker haben sich einer schlimmen Verletzung der moralischen Normen schuldig gemacht, was die Kirche scharf verurteilt." Der Vorfall habe viele Gläubige aufgebracht und zu Recht zur öffentlichen Empörung gesorgt. Der Priester wurde von seinen Diensten freigestellt, gegen ihn wird kirchenrechtlich ermittelt.
Weitere Skandale im Bistum
Bischof Kaszak, 2009 vom früheren Papst Benedikt XIV. ernannt, teilte den Gemeindemitgliedern seinen Rücktritt selber mit und bat sie um Verzeihung für seine "menschlichen Schwächen". Zuvor hatte das Bistum bereits Schlagzeilen gemacht, weil 2010 der Leiter des Priesterseminars bei einer körperlichen Auseinandersetzung in einem schwulen Club aufgefallen war. In einem anderem Fall soll ein 46 Jahre alter Priester einen 20 Jahre jüngeren Diakon getötet und sich anschließend selber vor einen Zug geworfen haben.
2020 hatte die polnische Bischofskonferenz einen Leitfaden zu "LGBT+-Fragen" veröffentlicht, in dem sie unter anderem die kirchliche und staatliche Ehe für Homosexuelle, das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare, "Gender-Ideologie", die Anerkennung von trans Personen in ihrem Geschlecht und moderne Sexualerziehung ablehnt (queer.de berichtete). Homosexuelle sollten enthaltsam leben und seien nicht zu Priesterseminaren zuzulassen. Auch forderte die Kirche praktisch die Einrichtung von Stellen zur "Heilung" Homosexueller. (afp/cw)















