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Bayern

München: Dominik Krause zum Zweiten Bürgermeister gewählt

Der Grünenpolitiker ist der erste offen schwule Bürgermeister der Stadt.


Münchens neue Stadtspitze: Krause (l.) und Oberbürgermeister Dieter Reiter (Bild: Grün-Rosa Fraktion München / X)
  • 25. Oktober 2023, 09:46h 2 Min.

Der Münchener Stadtrat hat am Mittwoch mit 40 von 78 Stimmen den bisherigen Fraktionschef von Grünen und Rosa Liste, Dominik Krause, zum Zweiten Bürgermeister der Stadt gewählt. Im Münchner Stadtrat bilden Grüne und Rosa Liste sowie SPD und Volt seit drei Jahren eine Koalition mit 43 der 80 Sitze, zuvor hatte die SPD mit der CSU zusammengearbeitet.

Die Neubesetzung war nach dem Rücktritt von Katrin Habenschaden vor wenigen Wochen nötig geworden; die Grünenpolitikerin wird künftig den Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit bei der Deutschen Bahn leiten. Der 33-jährige Krause, ein studierter Physiker, sitzt seit 2014 im Stadtrat und war als Fraktionsvorsitzender häufiger ein Kritiker des SPD-Oberbürgermeisters Dieter Reiter. So warf er ihm kürzlich vor, dass sich der OB nicht mehr für grün-rote Stadtpolitik interessiere.

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In einer kurzen Rede beklagte Krause, der bislang jüngste Bürgermeister Münchens nach dem Krieg, ein starkes gesellschaftliches Auseinanderdriften. Er wolle für mehr gegenseitiges Verständnis, aber auch Wandel eintreten. Vereidigt und damit offiziell ins Amt eingeführt wird er erst in der nächsten Stadtratssitzung am 29. November.

"Mit Dominik Krause haben wir heute einen neuen zweiten Bürgermeister für diese Stadt gewählt, der sich dieses Amtes mit Leidenschaft und Überzeugung annehmen wird", sagte die neue Fraktionsvorsitzende Mona Fuchs. "Wir sind überzeugt, dass er die Politik sozialer Gerechtigkeit und ökologischen Wandels konsequent und mit der nötigen Verve fortsetzen wird. Als Energieexperte und engagierter Streiter für eine wehrhafte Demokratie ist er ein Garant dafür, die Stadt mit ihren vielfältigen Herausforderungen zukunftssicher aufzustellen. Weltoffenheit und Toleranz, den Wesenskern unserer Stadt, verkörpert er glaubhaft und aus tiefster Überzeugung."

Mehr Sichtbarkeit

Nach der fraktionsinternen Wahl hatten Grüne und Rosa Liste auch erklärt, Krause werde "der erste offen schwule Bürgermeister Münchens". Auf die Frage, warum diese Betonung wichtig sei, sagte er am Dienstag dem "Merkur": "Es sollte im Jahr 2023 keine Rolle mehr spielen, welche Sexualität man hat. Leider sind aber viele queere Menschen nach wie vor von Diskriminierung betroffen, auch in München. Solange das so ist, finde ich Sichtbarkeit wichtig."

In der Vergangenheit setzte sich Krause intensiv für queere Rechte ein – so besuchte er vor dem russischen Angriffskrieg mehrfach den CSD in Kyiw, um die LGBTI-Community in der Ukraine zu unterstützen. Seit langem ist er außerdem aktiv im Bündnis "München ist bunt". (cw)

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