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Kosten, Erfahrung und Ergebnis

Haartransplantation in Istanbul – Ein Erfahrungsbericht

Haartransplantation in Istanbul: Der große Erfahrungsbericht! Wie hoch sind die Kosten und wie sieht das Ergebnis aus?


Äußerst sehenswert: Istanbul (Bild: Dominik Dierich)

Vielleicht erinnert sich noch der ein oder andere an Paul unseren Grafiker, der mit seinen derzeit 33 Jahren noch immer der Jüngste unter uns ist. Vor knapp drei Jahren testete er ein Haarverdichtungsmittel.


Unser Grafiker Paul leidet an erblich bedingtem Haarausfall (Bild: Dominik Dierich)

Inzwischen waren die kahlen Stellen aufgrund seines erblich bedingten Haarausfalls allerdings so groß, dass da nicht mehr viel zu verdichten war. Wenn man seine Haare so sehr liebt wie Paul, dann führt leider kein Weg an einer Haartransplantation vorbei. Das Angebot von Kliniken, welche Transplantationen anbieten, ist in Deutschland enorm, aber auch teuer. Eine gute Alternative ist dagegen eine Haartransplantation in der Türkei, welche mit Beratungsgesprächen, Übernachtungen und Transfers bis zu 70 % günstiger ist als hierzulande.

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Haartransplantationsexperte Dr. Serkan Aygin: Ein Blick auf das Angebot in Istanbul

Nach einiger Recherche überzeugte das Angebot der Dr. Serkan Aygin Clinic in Istanbul. Dr. Aygin ist einer der renommiertesten Haartransplantations-Spezialisten in der Türkei, mehrfach ausgezeichnet und hat über 25 Jahre Erfahrung.

Zuerst müssen Fotos von den Problemzonen und möglichen Spenderzonen an die Klinik gesendet werden, damit eine Machbarkeit analysiert werden kann. Bei einem Telefonat mit einer deutschsprachigen Mitarbeiterin wurden nötige Gesundheitsfragen und mögliche Risiken geklärt.


Mit hochmoderner Technik wird ein digitaler Haarscan vorgenommen (Bild: Dominik Dierich)

Nachdem das alles erfolgreich verlaufen ist, war es dann im Mai 2023 so weit, Paul ist in die Türkei geflogen und wurde am Flughafen von einem Fahrer mit einem schicken Van in ein wunderschönes 4 Sterne-Hotel gebracht. Es blieb sogar noch etwas Zeit, um die wirklich schöne Stadt am Bosporus im Schnelldurchgang zu besichtigen.

Neues Haardesign mit DHI-Methode

Einen Tag später ging es in die Klinik zur Erstuntersuchung, wo unter anderem ein Bluttest sowie ein digitaler Haarscan vorgenommen wurde. Im Anschluss gab es das Gespräch mit einem Arzt, der dann individuell das neue Haardesign erstellte. Paul hat sich für die "DHI-Methode" (Direct Hair Implantation) entschieden, bei der die Haarwurzeln, die sogenannten Grafts, aus dem Spenderbereich am Hinterkopf entnommen und in die kahlen Stellen eingesetzt werden. Der Vorteil dieser Methode ist, dass dabei keine Narben entstehen und die Heilung schneller verläuft. Bei veralteten Methoden wurden ganze Hautpartien entnommen, was das heißt, muss wohl niemandem erklärt werden.


Ein Arzt erstellt individuell das neue Haardesign (Bild: Dominik Dierich)

In Pauls Fall waren 2800 Verpflanzungen nötig, also 2.800 Haarwurzeln wurden entnommen, sortiert und anschließend wieder eingesetzt. Die Haartransplantation wurde unter örtlicher Betäubung durchgeführt, was zu Pauls Erstaunen komplett schmerzfrei war. Insgesamt dauerte der Eingriff knapp sechs Stunden. Die Ärzte und das Personal waren äußerst freundlich, haben immer erklärt, was sie machen.

Die erste Nacht verlief im Gegensatz zum Eingriff allerdings alles andere als schmerzfrei, an Schlaf war nicht zu denken. Die von der Klinik gestellten Schmerzmittel machten das Ganze aber etwas erträglicher.

Erforderliche Schritte nach der Haartransplantation


Die "Low-Level-Lasertherapie" beschleunigt den Heilungsprozess (Bild: Dominik Dierich)

Am Folgetag wurde morgens der Kopfverband abgenommen, alles gereinigt und desinfiziert. Zur Nachbehandlung stand die sogenannte PRP-Behandlung oder die Low-Level-Lasertherapie zu Auswahl. Paul hat sich für die Low-Level-Lasertherapie entschieden, welche regenerativ, analgetisch, antiinflammatorisch und antiödematös wirkt. Das heißt, dass durch die Laserbehandlung in der Zelle biomechanische Vorgänge in Gang gesetzt werden und somit Erkrankungen abgewehrt, Schmerzen gelindert und der Heilungsprozess beschleunigt wird. Die PRP-Behandlung ist erst nach ein paar Monaten sinnvoll, da nach dem Eingriff die Kopfhaut stark gereizt und wund ist. Bei diesem Verfahren wird mit einer Spritze Eigenblut unter die Kopfhaut gespritzt, wodurch man die Haut noch mehr reizt.

Im Anschluss gab es bei einem Nachgespräch noch Instruktionen, wie man sich in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten zu verhalten hat, da die Pflege in dieser Zeit besonders wichtig ist. Es wurden zwei Hüte zum Schutz vor äußeren Einflüssen, ein Nackenkissen, Medikamente und ein medizinisches Pflegeset sowie ein Garantiezertifikat übergeben.


Einen Tag danach sieht das Ganze noch etwas unappetitlich aus (Bild: Dominik Dierich)

Die ersten Tage waren etwas unangenehm, aber nicht schlimm. Nur beim Schlafen war es etwas schmerzhaft, da man auf einem Nackenkissen liegen muss, der in Pauls Fall auf den Spenderbereich drückte. Da empfiehlt es sich ein Handtuch unterzulegen, da hier doch einige Blutflecken auf dem Kissen landen. Täglich muss eine spezielle von der Klinik gelieferte Lotion einmassiert werden, um den Schorf aufzuweichen, damit dieser nicht das Haarwachstum behindert. Nachdem diese eine Stunde lang eingezogen ist, wurde die Kopfhaut mit dem von dem ebenfalls von der Klinik übergebenen medizinischen Shampoo abgewaschen, was immer mit höchster Vorsicht geschehen muss, damit keine Grafts herausfallen. Auf Sport und Anstrengungen muss man sehr zu Pauls Ärger in den ersten Wochen komplett verzichten. Auch direkte Sonneneinstrahlung sollte unbedingt vermieden werden.

Der Heilungsprozess und die ersten Anzeichen des Wachstums


Nach einem Monat ist es noch etwas licht, wird aber langsam

Nach etwa zwei Wochen juckte der Empfängerbereich sehr, was ein Zeichen für den Heilungsprozess ist. Auf Kratzen sollte man aber tunlichst verzichten, da ansonsten die Follikel ausfallen können. Nach einem Monat war noch ein deutlicher Unterschied zu erkennen, der Empfängerbereich war gerötet und schmerzte auch teilweise sehr. Aber wie heißt es: "Wer schön sein will, muss leiden". Es wird darauf hingewiesen, dass nach dieser Zeit ein sogenannter Schockhaarausfall passieren kann, der kein Grund zur Sorge und völlig normal ist. Bei Paul blieb dieser aber so gut wie aus, die ersten ganz feinen Haare kamen bereits ein paar Tage nach der Transplantation. Die transplantierten Haare wachsen weiterhin und werden von Tag zu Tag dichter.


Nach drei Monaten ist kaum noch ein Unterschied zu sehen

Inzwischen sind drei Monate vergangen. Es ist kaum noch ein Unterschied zwischen den "originalen" und den transplantierten Haaren zu sehen. Ein wenig vernarbt und uneben ist die Kopfhaut im Empfängerbereich noch, was sich mit der Zeit aber noch geben wird. Bisher ist Paul äußerst zufrieden. Ab dem vierten Monat soll sich die Nachwuchsrate erhöhen, nach sechs Monaten soll die Hälfte des endgültigen Ergebnisses feststellbar sein. Das Endergebnis ist erst nach 12-18 Monaten zu erwarten.

Update 14.02.2024: Update nach sechs Monaten


Wie versprochen informieren wir regelmäßig über den Verlauf des Heilungsprozesses und ob der Erfolg der Haartransplantation wie erwartet eintritt. Nach sechs Monaten gibt es gar keinen sichtbaren Unterschied mehr. Die Narben sind kaum noch zu sehen, und das Haar ist voller und kräftiger geworden. Paul spürte noch etwas Juckreiz, aber das ist ganz normal und vergeht bald. Die persönliche Ansprechpartnerin vor Ort, die immer per WhatsApp unterstützt und berät, hat ebenfalls bestätigt, dass alles nach Plan läuft. Paul ist froh, sich auf dieses Experiment eingelassen zu haben, und gespannt auf die weitere Entwicklung.

Wir werden hier weiter über Erfolge oder Misserfolge berichten!

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