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Frankfurt am Main
Pfefferspray in Szenebar versprüht – Polizei beschreibt Täter
Im Frankfurter Regenbogenviertel kam es am Mittwochabend zu einem mutmaßlich homofeindlichen Angriff. Zwei Männer sprühten unvermittelt Pfefferspray in den Innenraum des Lokals in der Schäfergasse.

Symbolbild: Regenbogenkreisel im Frankfurter Szeneviertel (Bild: Stadt Frankfurt)
- 29. Oktober 2023, 12:10h 2 Min.
In einer Gaststätte im Frankfurter Regenbogenviertel ist es am Mittwochabend zu einem möglicherweise homofeindlich motivierten Angriff gekommen.
Laut Polizeibericht vom Donnerstag betraten zwei Männer gegen 23.15 Uhr das Szenelokal in der Schäfergasse und sprühten unvermittelt Pfefferspray in den Innenraum. Im Schankraum befanden sich zu diesem Zeitpunkt 15 Personen. Zwei Gäste wurden bei der Attacke leicht verletzt. Sie erlitten Atemwegsreizungen und wurden von den Einsatzkräften vor Ort erstversorgt.
Die Tatverdächtigen flüchteten zu Fuß in unbekannte Richtung. "Die Prüfung, ob die Tat einen homophoben Hintergrund hat, ist Teil der polizeilichen Maßnahmen", heißt es im Polizeibericht.
Polizei veröffentlicht Täterbeschreibungen
Die Frankfurter Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und veröffentlichte die folgenden Täterbeschreibungen:
● Täter 1: Männlich, ca. 180cm groß, normale Statur, schwarze hüfthohe Jacke, graue Jogginghose, dunkle Wollmütze, führte eine neongrüne Plastiktüte mit sich.
● Täter 2: Männlich, ca. 175 groß, normale Statur, schwarze kurze Haare, schwarze hüfthohe Jacke, Jeans, führte eine neongrüne Plastiktüte mit sich.
Zeug*innen, die sachdienliche Hinweise zu den Tatverdächtigen und/oder dem Tatablauf machen können, werden gebeten sich mit der Frankfurter Polizei unter der Rufnummer (069) 755 10-100 oder mit jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Mehr Polizeipräsenz konnte Attacke nicht verhindern
Im Frankfurter Regenbogenviertel hatte es im vergangenen Jahr vermehrt Angriffe auf LGBTI-Personen gegeben. Daraufhin erarbeitete ein queerer Koordinierungskreis von Stadt und Polizei einen Fünf-Punkte-Plan, um gegen queerfeindliche Gewalt vorzugehen. Neben erhöhter Polizeipräsenz wurden u.a. "Safe Spaces" geschaffen: Lokale, die "sichere Räume" bilden und das mit einem Aufkleber an der Tür anzeigen. Aufkleber mit QR-Codes lenken Betroffene zudem zur Online-Wache der Polizei und zu Opferberatungsstellen.
Erst im Mai hatten Polizei, Stadt und Vertreter*innen der queeren Community erste Erfolge der Maßnahmen verkündet (queer.de berichtete). Einen hundertprozentigen Schutz garantieren sie jedoch nicht, wie der neue Vorfall zeigt.
Zuletzt wurde im August ein 35-Jähriger vor einem Lokal in der Schäfergasse von einem 31-Jährigen homophob beleidigt und auf den Hinterkopf geschlagen (queer.de berichtete). (cw/pm)












