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Kritik an Kritik
Comedian Dieter Nuhr: "Es gibt Leute, die werden mundtot gemacht"
Dieter Nuhr inszeniert sich als Opfer: Im "ZEITmagazin" klagt er, dass Leute wie er angeblich mundtot gemacht werden sollen.

Dieter Nuhr ist seit vielen Jahren mit seiner Satire-Sendung erfolgreich (Bild: rbb)
- 31. Oktober 2023, 10:47h 2 Min.
Durchschnittlich über zwei Millionen Zuschauer*innen erreicht Comedian Dieter Nuhr mit seiner Sendung "Nuhr im Ersten", die er seit über zwölf Jahren präsentiert. Dennoch fühlt sich der 63-Jähirge von Kritik an seiner Sendung diskriminiert: "Wer mal die vermeintlich Falschen kritisiert, muss mit Folgen rechnen, die eben nicht ohne Weiteres auszuhalten sind. Es gibt Leute, die werden mundtot gemacht. Das reicht bis zur Vernichtung von Existenzen!", behauptete Nuhr in einem Interview mit dem "ZEITmagazin". Er könne das vielleicht aushalten. "Aber viele andere halten es nicht aus." Das "ZEITmagazin" hat Dieter Nuhr einige Monate begleitet – bei Auftritten in Deutschland und der Schweiz und bei Produktionen für seine TV-Show.
An seiner Sendung "Nuhr im Ersten" hatte es wiederholt Kritik gegeben. In seinem Programm hatte sich der 63-Jährige etwa über nichtbinäre Menschen lustig gemacht (queer.de berichtete). In "Nuhr im Ersten" werden auch von anderen gerne abwertende Witze über queere Menschen gemacht, beispielsweise von der umstrittenen Kabarettistin Lisa Eckhart (queer.de berichtete). Nuhr selbst macht sich auch gerne lustig über Wokeness, politische Korrektheit und geschlechtergerechte Sprache. Kritiker*innen warfen Nuhr deshalb vor, "rechte Comedy" zu machen.
Dieter Nuhr sieht sich nicht als Rechten
Dieter Nuhr sieht sich selbst nicht als Konservativen, schon gar nicht als Rechten. Ende der Siebzigerjahre sei er schließlich Gründungsmitglied der Grünen in Düsseldorf gewesen. Er sei überzeugt gewesen, dass die Menschheit "diese grünen Weltenretter brauche", sagt Nuhr. Auch heute sei er absolut überzeugt davon, dass es den Klimawandel gebe und man das Klima schützen müsse.
"Aber dass jegliche Auseinandersetzung mit den klimapolitischen Maßnahmen, die unsere Regierung plant, schon als rechts diffamiert wird – dass es rechts sein soll, wenn man fragt, wo Millionen Wärmepumpen und der Strom dafür herkommen sollen, wenn wir am Ende auch das Kabarett, das diese Fragen stellt, als rechts brandmarken, dann zerstören wir die demokratische Gesellschaft in ihren Grundfesten", so Nuhr. Das lasse er sich nicht bieten. Das Recht, das zu kritisieren, nehme er sich heraus. Kritik an seiner Person verbietet er sich aber offensichtlich. (pm/cw)
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