Elon Musk: "Das Wort 'cis' ist eine heterosexuelle Beschimpfung"

Elon Musk im Juni bei einem Auftritt bei einer Messe in Paris (Bild: IMAGO / ABACAPRESS)

Multimillardär Elon Musk hat in seinem Kurznachrichtendienst X erneut die angebliche Diskriminierung Heterosexueller angeprangert. "Das Wort 'cis' ist eine heterosexuelle Beschimpfung. Schande über alle, die es benutzen", schrieb er am Montag.

(Bild: X)

Die Äußerung führte zu viel Kritik – insbesondere auch deswegen, weil Cisgeschlechtlichkeit nichts mit Heterosexualität zu tun hat. Cisgender bedeutet lediglich, dass ein Mensch in dem Geschlecht lebt, das nach der Geburt verkündet wurde. Es ist damit das Gegenteil von Transgeschlechtlichkeit. Über die sexuelle Orientierung sagt dieses Wort allerdings nichts aus. Eine X-Nutzerin schrieb daher verwirrt: "Wartet mal. Glaubt Elon Musk, dass alle cis Menschen hetero sind?"

Bereits vor einem halben Jahr hatte Musk verkündet, dass er das Wort "cis" auf seinem Portal nicht dulden wolle, weil es sich dabei um eine Beleidigung handle. Gegen transfeindliche Stimmungsmache geht X dagegen immer weniger vor. Deswegen haben mehrere queere Organisationen – darunter etwa der Bundesverband Trans* oder die Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität – ihre Entscheidung bekanntgegeben, X zu verlassen. Auch die Antidiskriminierungsstelle des Bundes hat ihr X-Konto inzwischen gelöscht.

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Hinter den Attacken von Musk könnte auch ein persönlicher Grund stecken: Die trans Tochter des "Tesla"-Besitzers hatte sich offenbar sehr von ihrem Vater entfremdet und auch ihren Nachnamen ändern lassen (queer.de berichtete). Musk sieht hinter der Entfremdung aber nicht seine transfeindlichen Äußerungen – sondern erklärte allen Ernstes, dass seine Tochter an einer teuren Privatuniversität mit einem "woken Gedankenvirus" infiziert worden sei, der sie zu einer Kommunistin gemacht habe (queer.de berichtete).

Musk hatte Twitter Ende Oktober 2022 für 44 Milliarden US-Dollar gekauft. Nach der Umbenennung des Dienstes in X soll das Unternehmen inzwischen nur noch weniger als die Hälfte wert sein – nämlich 19 Milliarden Dollar. (dk)

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