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Steigende Infektionszahlen

Mpox in Berlin weiter auf dem Vormarsch

Seit Ende Juli wurden in der Hauptstadt 35 Fälle der vormals Affenpocken genannten Krankheit gemeldet. Alle anderen Bundesländer verzeichnen keine Infektionen oder nur Einzelfälle.


Mpox-Patient mit Hautveränderungen am Kinn und einem Geschwür an der Unterlippe (Bild: MDPI)

  • 1. November 2023, 07:49h 2 Min.

Die Zahl der nachweislich an Mpox erkrankten Menschen in Berlin ist in den vergangenen Wochen noch einmal deutlich angewachsen. Seit der letzten Juli-Woche seien insgesamt 35 Fälle der vormals Affenpocken genannten Krankheit gemeldet worden, teilte das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) auf dpa-Anfrage mit. Noch vor rund zweieinhalb Wochen waren erst zehn Personen seit Ende Juli bekannt. Zuvor hatte es in Berlin monatelang keine Nachweise der Virusinfektion gegeben.

Wie aus einer Datenbank des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht, meldete Berlin in diesem Jahr bisher erneut die meisten Mpox-Nachweise von allen Bundesländern. Die anderen verzeichnen keine oder nur Einzelfälle.

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Gründe für sie steigenden Fallzahlen sind unklar

Es sei von einem anhaltenden Infektionsgeschehen auszugehen, hieß es vor einigen Tagen in der infektionsepidemiologischen Wochenübersicht des Lageso. Die Gründe für die nun wieder schneller steigenden Fallzahlen seien unklar, hieß es auf Nachfrage. Es gebe keine Anhaltspunkte für eine verminderte Effektivität der Impfung oder genetische Veränderungen des Virus, die die Immunabwehr beeinflussen könnten. Ein Einfluss einzelner Veranstaltungen könne nicht ausgeschlossen werden, dies lasse sich anhand bisher vorliegender Ermittlungsergebnisse aber nicht klar zeigen.

Das auffälligste Symptom der Erkrankung sind Bläschen und Pusteln auf der Haut. Mpox-Viren werden durch engen Körperkontakt übertragen. Überwiegend betroffen waren nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Männer, die Sex mit Männern haben.

Anstieg auch in anderen Ländern

Wie die WHO kürzlich berichtete, stiegen die Fallzahlen in der europäischen Region im Spätsommer insgesamt deutlich an: 229 Fälle seien im September beobachtet worden, eine Zunahme um 660 Prozent im Vergleich zu August. Die WHO hob insbesondere Portugal, Spanien, das Vereinigte Königreich, Deutschland und Irland hervor. Es gebe keine Information darüber, dass die in diesen Ländern berichteten Fälle und Cluster mit einem bekannten Event in Zusammenhang stünden. Ansonsten berichtet die WHO von uneinheitlichen Entwicklungen je nach Region.

Die WHO hatte wegen Mpox vergangenes Jahr einen internationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Dieser wurde im Mai 2023 wieder beendet, nachdem die Fallzahlen deutlich gesunken waren. Bekannt wurden laut RKI-Datenbank insgesamt bislang knapp 3.740 Fälle hierzulande, davon 3.671 im Jahr 2022.

Impfstoff ist noch verfügbar

Nach Angaben der Berliner Gesundheitsverwaltung ist Impfstoff gegen Mpox noch vorhanden. Zu den Impfstellen gehören unter anderem die Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit im Checkpoint BLN, die Charité, das Auguste-Viktoria-Klinikum in Schöneberg, das Sankt-Joseph-Krankenhaus in Tempelhof sowie HIV-Schwerpunktpraxen. (cw/dpa)

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