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"Wie wir sind, ist wer wir sind"
Dolly Parton kritisiert Anti-Trans-Gesetze
Normalerweise äußert sich Dolly Parton nicht zur Tagespolitik. Auf eine Anfrage stellt sie aber klar, was sie von transfeindlichen Gesetzen in ihrer Heimat hält.

Dolly Parton Ende Oktober bei einem Auftritt in Nashville (Bild: IMAGO / USA TODAY Network)
- 3. November 2023, 11:07h 2 Min.
Die amerikanische Countrysängerin Dolly Parton hat gegenüber dem "Hollywood Reporter" transfeindliche Gesetze in ihrem Heimatbundesstaat Tennessee kritisiert. Auf ein im Frühjahr verabschiedetes Gesetz angesprochen, das medizinische Behandlung von trans Jugendlichen verbietet, erklärte die 77-Jährige: "Was ich immer sage: 'Ich will, dass jeder gut behandelt wird.' Ich versuche, nicht politisch zu werden. Ich versuche, die menschliche Komponente zu verstehen. In meiner Familie und unter meinen Angestellten gibt es fast jeden: Es gibt trans Menschen. Es gibt Schwule. Es gibt Lesben. Es gibt Betrunkene. Es gibt Drogenabhängige – alles in meiner eigenen Familie. Ich kenne sie und liebe sie – ich fälle kein Urteil über sie."
Weiter erklärte Parton, dass sie mitbekomme, wie "verzweifelt" bestimmte Gruppen derzeit seien. Dabei, so Parton offenbar mit Blick auf trans Menschen, wollten sie nur sie selbst sein. "Sie können nicht anders sein, genauso wenig wie ich jemand anderes als Dolly Parton sein kann", sagte die Sängerin. "Wenn es hier etwas zu beurteilen gibt, dann ist das Gottes Sache. Aber wir sind alle Gottes Kinder und wie wir sind, ist wer wir sind."
Dolly Parton gilt nicht nur wegen ihres Stils und losen Mundwerks als queere Ikone, sondern auch, weil sie sich seit Jahren für LGBTI-Rechte einsetzt. In der konservativen Country-Branche ist dies sehr selten.
2005 schrieb sie etwa den später oscarnominierten Titel-Song für das Trans-Drama "Transamerica" mit Felicity Huffman (queer.de berichtete). Später kritisierte die überzeugte Christin zudem direkt religiöse Aktivist*innen, die ihren Glauben dazu missbrauchten, um gegen sexuelle Minderheiten zu polemisieren. Wörtlich sagte sie: "Was Christen angeht: Sobald diese Leute ein Urteil fällen, sündigen sie schon. Die Sünde, Menschen zu verurteilen, ist genauso schlimm wie jede Sünde, die sie anderen vorwerfen" (queer.de berichtete). 2017 warb der Countrystar in Australien vor dem Volksentscheid über die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare für ein "Ja" (queer.de berichtete). (cw)














