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- 05. Mai 2006 1 Min.
Rom (queer.de) – Die erste "übergeschlechtliche" Abgeordnete Europas, die italienische Kommunistin Luxuria alias Wladimiro Guadagno, hat sich gegen eine "Toiletten-Apartheid" im italienischen Parlament ausgesprochen. Lucio Barani, ein neu gewählter Abgeordneter von Berlusconis unterlegenem Wahlblock, hatte vorgeschlagen, eine dritten Toilette für transsexuelle Abgeordnete einzuführen. "Ich habe nicht erwartet, dass das politische Niveau so tief sein würde", erklärte die 40-jährige Luxuria im Interview mit der Tageszeitung "Corriere della Sera". "Das ist eine Art Apartheid namens Urin-Segregation. Ich will aber kein Privileg, eine Toilette für mich alleine zu haben." Sie sagte, das Leben für Transsexuelle sei schwierig genug auch ohne diskriminierende Einwürfe. Luxuria war bei den italienischen Parlamentswahlen als römische Spitzenkandidatin der kommunistischen Partei ins Rennen gegangen und hat sich auf Anhieb einen Sitz gesichert (queer.de berichtete). Sie war schon im Wahlkampf von rechtsgerichteten Politikern heftig attackiert worden. So sagte ihr die faschistische Europa-Abgeordnete Alessandra Mussolini in einer Talkshow, es sei besser, ein Faschist zu sein als eine "Schwuchtel" (queer.de berichtete). (dk)















Italien war und ist ein Land voller Widersprüchlichkeiten.
Eine solche Abgeordnete im Bundestag würde einige konservative Politiker daran zwiefeln lassen, ob ein allgemeines Wahlrecht für die Bundesbürger tauglich ist.