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Neuer Missbrauchsvorwurf

Queer­feindlicher Ex-Bischof Walter Mixa soll Mann sexuell belästigt haben

Déjà-vu in der katholischen Kirche: Erneut beschuldigt ein Mann den emeritierten Bischof Walter Mixa eines sexuellen Übergriffs.


Auch 13 Jahre nach seinem Rücktritt gibt es neue Vorwürfe gegen Bischof Mixa (Bild: Dr. Christoph Goldt, Augsburg / wikipedia)

  • 27. November 2023, 13:18h 2 Min.

Erneut steht ein schwerer Vorwurf gegen den früheren katholischen Bischof von Augsburg, Walter Mixa, im Raum: Der 39-jährige Josef Henfling wirft dem 82-jährigen Geistlichen im schweizerischen "Blick" (Bezahlartikel) vor, ihn sexuell belästigt zu haben.

Henfling hatte Mixa 2012 beim radikalkatholischen Fernsehsender K-TV kennengelernt. Bei einem Dreh im schweizerischen Kanton Sankt Gallen sei es zum Übergriff gekommen: "Der Bischof zog mich an sich, umklammerte mich fest und küsste mich auf den Mund. Später lud er mich auf sein Zimmer ein", so Henfling gegenüber "Blick". In einer Antwort zeigte Mixa laut dem Boulevardblatt "kein Unrechtsbewusstsein". "Wenn ich jemanden umarme und küsse, dann als Zeichen der Zuneigung. Das ist doch keine Belästigung!", so Mixa. Er könne sich zudem nicht an den Vorfall erinnern. Nach Angaben einer Anwältin Mixas gegenüber queer.de könne dieser jedoch "ausschließen", einen Ministranten "fest umklammert und auf den Mund geküsst" zu haben: "So etwas wäre unserem Mandanten überhaupt nicht eingefallen. Einen solchen Vorgang hat es nie gegeben." Mixa sei sehr daran gelegen, die Vorwürfe zeitnah auszuräumen.

Weitere Übergriffe durch Priester

Auch drei weiteren katholischen Priestern wirft Henfling sexuelle Übergriffe vor, darunter etwa ein Fall, als er das berüchtigte Internat der Diözese St. Pölten besuchte. Dort sei es fast täglich zu Grenzüberschreitungen gekommen: "Streicheln, Küssen auf Gesicht und Mund (inklusive Zungenküssen), dem regelmäßigen Entfernen von Fusseln aus dem Bauchnabel und dem vermeintlich zufälligen Berühren der Genitalien beim Zudecken."

Mixa musste 2010 zurücktreten, nachdem bekannt geworden war, dass er in den Siebzigern und Achtzigern minderjährige Heimkinder geschlagen haben soll. Dabei kam es bereits zu Vorwürfen sexueller Übergriffe (queer.de berichtete). Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt ermittelte in einem Fall gegen Mixa, stellte das Vorverfahren aber später wegen eines nicht ausreichenden Tatverdachtes ein.

Während seiner Zeit als Bischof hatte Mixa öffentlich immer wieder Stimmung gegen Homosexuelle gemacht. Gleichgeschlechtliche Partnerschaften könnten etwa "nach christlichem Menschenbild niemals Ehen oder Familien sein", polterte er damals. Zuletzt engagierte sich Mixa auch politisch am äußersten rechten Rand: 2019 hielt er etwa eine Rede beim Neujahrsempfang eines AfD-Stadtrats in Stuttgart. Nach innerkirchlicher Kritik sagte er aber später einen Vortrag bei einer AfD-Veranstaltung anlässlich des Europawahlkampfes ab. Er sollte dabei eine Rede gegen muslimische Menschen halten. (cw)

Anmerkung: Artikel wurde nachträglich präzisiert und um die Antwort von Mixas Anwältin ergänzt.

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