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Volksverhetzung

"Staatlich geduldete Kinderfi**er": AfD-Politiker muss Geldstrafe zahlen

Der queerfeindliche Ausbruch von Peter Junker beim AfD-Parteitag hat ein Nachspiel: Der bayerische Politiker muss mehr als drei Monatsgehälter Strafe zahlen.


Rede von Peter Junker beim AfD-Bundesparteitag im Sommer (Bild: Screenshot Youtube)

  • 8. Dezember 2023, 08:02h 2 Min.

Das Amtsgericht Magdeburg hat den AfD-Politiker Peter Junker laut "Süddeutscher Zeitung" wegen Volks­verhetzung mit einem Strafbefehl zu einer Geldstrafe von 100 Tagessätzen verurteilt. Der 65-Jährige hat demnach den Strafbefehl bereits akzeptiert. Damit ist das Urteil rechtskräftig.

Junker, der stellvertretende Vorsitzende des AfD-Kreisverbands Erding und Gemeinderat im 4.800 Einwohner*­innen zählenden Ort Finsing, hatte sich beim AfD-Bundesparteitag im Magdeburg Anfang August um einen Platz für die Europawahl beworben. In seiner knapp neunminütigen Vorstellung (komplette Rede auf Youtube) empörte sich Junker über die unrealistische Situation, "wenn meine vierjährige Tochter von einer Dragqueen belabert wird, sich ein Dragqueen-Märchenbuch vorlesen lassen muss und das noch für gut finden muss". Hier müsse die AfD "Aufklärung" leisten.

Dann holte der Kommunalpolitiker erst richtig aus: "Es gibt keine 132.000 Geschlechter, es gibt nur zwei Geschlechter, Mann und Frau, ohne Wenn und Aber. Also schützen wir das Beste, was wir haben, unsere Kinder, unseren Nachwuchs. Schützen wir vor Perversitäten, vor Abartigkeiten, vor staatlich geduldeten Kinderfickern", erklärte Junker unter dem Jubel der Delegierten (queer.de berichtete).

"Sie ebnen den Weg für die steigende Gewalt gegen Queers"

Nach der Rede zeigte der LGBTI-Aktivist Sven Bäring den AfD-Politiker an. Bäring ist der Vorsitzende des Vereins QueerBw, der Interessenvertretung queerer Angehöriger des Bundeswehr. "Queers als 'staatlich geduldeten Kinderf**ker' zu bezeichnen ist Volksverhetzung und sie gehören dafür zur Rechenschaft gezogen. Sie ebnen den Weg für die steigende Gewalt gegen Queers", schrieb er damals auf X (ehemals Twitter).

Die AfD hat zuletzt immer wieder gegen queere Menschen polemisiert: Im Bundestag erhielt AfD-Vizefraktionschefin Beatrix von Storch etwa eine Geldstrafe in Höhe von 1.000 Euro, weil sie die Grünen-Abgeordnete Tessa Ganserer wegen ihrer Transidentität beleidigte (queer.de berichtete). Gegen diese Strafe geht von Storch juristisch vor (queer.de berichtete). (dk)

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