"Forsthaus Rampensau": Erkan und Stefan mit homophober Tirade

John Friedmann (alias Erkan, li.) und Florian Simbeck (Stefan) versuchen, mit homophoben "Witzen" für Stimmung zu sorgen (Bild: Joyn / Nadine Rupp)

Das Comedy-Duo Erkan und Stefan hat mit einer homophoben Tirade auf Twitch für Irritationen gesorgt. In einem Livestream kommentierten sie die ersten Folgen der Realityserie "Forsthaus Rampensau Germany", bei der auch sie als Kandidaten mitwirken. Dabei machten sich die beiden Ingolstädter, bürgerlich John Friedmann und  Florian Simbeck, insbesondere über den schwulen Mitkandidaten Sam Dylan lustig – mit abwertenden Kommentaren über seine sexuelle Orientierung, die an homophobe "Witze" aus dem letzten Jahrhundert erinnern.

Erkan machte sich etwa über die "behinderte Nazi-Frisur" von Dylan lustig und erklärte weiter: "Und dann siehste, der hat überhaupt nix in der Hose. Mal ganz ehrlich: Ich glaub', das ist 'ne Frau." Stefan sagte daraufhin: "Wäre er gern, wäre er gern."

Auch über Mitkandidat Flocke ("Temptation Island V.I.P.") lästerten die beiden Komiker. Er sei ein möglicher "Umfaller", der Sex mit den schwulen Mitbewohnern – ein weiterer Kandidat ist auch der offen schwule Matthias Mangiapane – haben könnte: "Der passt kurz nicht auf, schon hat er 'nen Pimmel im Arsch", so Stefan. "Ich glaub', dass der Sam den Flocke schon irgendwo heiß findet, oder?" Erkan antwortete: "Wer ist da der Mann, wer ist da die Frau?"

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"Das war unwürdig"

Gegenüber der "Bild"-Zeitung entschuldigte sich Stefan auf Anfrage für die Ausfälle – und erklärte, bei den Tiraden hätten er und sein Mitkomiker lediglich ihre Macho-Figuren verkörpert: "Selbstverständlich haben wir uns auch privat schon immer für Equality und Gleichstellung starkgemacht. Als Erkan und Stefan parodieren wir ja schon seit über 20 Jahren unbelehrbare Halbstarke, die sich durch vorgeschobene Maskulinität und Homophobie zu profilieren versuchen." So wollten sie Männern den Spiegel vorhalten. Bei Twitch seien sie aber zu weit gegangen: "Das war unwürdig und vor allem ohne Comedy-Kontext für Außenstehende als schädlich und gehässig zu deuten. Das wollten wir nicht."

Dylan wollte die Entschuldigung nicht annehmen: "Ich denke, ihr Management hat ihnen diese Entschuldigung nahegelegt. Ich weiß ja, was sie von mir halten. Diese Einstellung ändert sich nicht über Nacht." Joyn oder ProSieben haben sich zu der Tirade bislang nicht geäußert.

"Forsthaus Rampensau Germany" ist kürzlich im kostenpflichten Portal Joyn angelaufen. Anfang Januar soll die Show in der ProSieben-Primetime zu sehen sein (queer.de berichtete). (cw)

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