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Jahresrückblick, Teil II

Die wichtigsten queeren Serien 2023

Die Anzahl von Figuren und Handlungssträngen mit LGBTI-Bezug in neuen Serien wächst kontinuierlich. Wir stellen zehn Shows vor, die 2023 gerade aus queerer Sicht für Gesprächsstoff sorgten.


Szene aus "The Last of Us" (Bild: HBO)

Zwischen all den Streaminganbietern, Mediatheken und weiterhin auch linearen Sendern wird es immer schwieriger, noch den Überblick zu behalten über sehenswerte Serien und wo man sie gucken kann. Gleichzeitig wächst erfreulicherweise auch die Anzahl von Figuren und Handlungssträngen mit LGBTI-Bezug, sowohl im Zentrum der Geschichte als auch auf den Nebenschauplätzen, so dass sich gar nicht mehr ohne weiteres sagen lässt, was man nun eigentlich als "queere Serie" bezeichnen möchte und was nicht. Deswegen an dieser Stelle, ganz undogmatisch, subjektiv und ohne Anspruch auf Vollständigkeit: die zehn bemerkenswerten, fast ausschließlich neuen Serien, die 2023 gerade aus queerer Sicht für Gesprächsstoff sorgten.

Fellow Travelers


"Fellow Travelers" mit Matt Bomer und Jonathan Bailey erzählt die heimliche Romanze zweier Männer, die sich im Washington der McCarthy-Ära kennenlernen (Bild: Showtime)

Dass sich aufwändig umgesetzte, prestigeträchtige Historien-Miniserien schwulen Liebesgeschichten widmen, kommt nicht alle Tage vor. Diese hier handelt von zwei Männern, die sich im Washington D.C. der 1950er Jahre ineinander verlieben – und dann über die Jahrzehnte nie wirklich voneinander loskommen, auch wenn sich ihre Biografien in ganz unterschiedliche Richtungen entwickeln. Jede Menge Schauwerte, spannende Nebenfiguren und eine gute Portion Sex machen den von Ron Nyswaner verantworteten Achtteiler, der außer einer Romanze auch LGBTI-Zeitgeschichte erzählt, sehenswert. Und über allem thront die Chemie zwischen den Hauptdarstellern Matt Bomer und Jonathan Bailey. (Paramount+)
Eine gelungene Reise durch die queere Geschichte (29.10.2023)

Our Flag Means Death

Was als ziemlich alberne Parodie auf altbewährte Piraten-Klischees beginnt, entwickelt sich im Laufe der ersten Staffel (von mittlerweile sogar schon zwei) unerwartet erst zu einem bunten Strauß queerer Selbstverständlichkeit und schließlich zu einer richtiggehend emotionalen Liebesgeschichte zweier sehr unterschiedlicher Freibeuter. Selten wurden in diesem Jahr auf so komische und süffisante Weise alteingesessene Männlichkeitskonzepte dekonstruiert wie hier. (RTL+)
Schwule Piratenliebe zum Pride Month (09.05.2023)

About Sasha


"About Sasha" von Yaël Langmann ist nicht nur eine der schönsten Coming-of-Age-Serien der letzten Jahre, sondern auch die erste, in der eine intergeschlechtliche Person im Mittelpunkt steht (Bild: Jerico tv / France Télévisions)

Diese Serie der Französin Yaël Langmann gehörte zu den Überraschungen des Jahres: die Coming of Age-Geschichte von Sasha, 17, inter und gerade mit der Familie aus der Großstadt in die Provinz gezogen, wo sie fortan als Mädchen wahrgenommen werden möchte. Mit ebenso viel Feingefühl wie Lässigkeit nimmt sich "About Sasha" eines hochkomplexen Themas an – und Hauptdarstellerin Angèle Metzger brilliert im Spannungsfeld von Verletzlichkeit und Wut, Melancholie und Coolness. Absolut sehenswert! (Disney+)
Wie kam es zur ersten Serie mit einer inter Hauptfigur? (18.06.2023)

Somebody Somewhere

Von "Heartstopper" bis "Loving Her" gelang es 2023 erfreulicherweise etlichen Serien, mit ihren zweiten Staffeln das Niveau der ersten Runde halbwegs zu halten. Auch die Ausnahme-Serie "Sort Of", deren dritte und letzte Staffel am 22. Dezember bei Sky & Wow anlief, enttäuschte nicht. Aber "Somebody Somewhere" schaffte es mit der zweiten Staffel sogar, die fantastische erste noch zu toppen. So zart, klug und wahrhaftig, aber eben auch charmant und humorvoll wie die Geschichte von Sam (die famose Bridget Everett), die ausgerechnet in ihrer alten Provinz-Heimat auf eine unverhofft queere Community stößt und dort ein neues Zuhause findet, ist aktuell kaum etwas anderes. (Sky/Wow)

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The Last of Us

Anfang 2023 war die Computerspiel-Adaption das Serien-Ereignis schlechthin. Kritiker*innen-Lob und Rekordquoten waren dem (post-)apokalyptischen Überlebensthriller von Beginn an sicher, Bella Ramsey als junge Heldin Ellie entpuppte sich als echter Shooting Star, und Pedro Pascal bewies in der männlichen Hauptrolle einmal mehr, dass er dieser Tage wie kaum ein anderer Schauspieler Begeisterungsstürme auszulösen vermag. Am meisten von sich reden machte "The Last of Us" allerdings mit zwei Episoden, die dezidiert queere Liebesgeschichten erzählten, was natürlich zumindest den reaktionären Gamern im Publikum wenig gefiel. (Sky/ Wow)
"The Last of Us": Das Schöne und das Gute (18.01.2023)

Dead Ringers


In Amazons Neuauflage des Horrorklassikers "Dead Ringers" geht es blutig zu – und deutlich queerer als im gleichnamigen Original von 1988 (Bild: Prime Video)

Statt einfach bloß David Cronenbergs Kultfilm "Die Unzertrennlichen" neu zu verfilmen, hat Alice Birch der unheimlichen Zwillingsgeschichte für ihr sechsteiliges Miniserien-Remake eine sehr weibliche und queere Wendung verpasst. Die herausragende Rachel Weisz spielt Elliott und Beverly Mantle, die sich nicht nur die Arbeit in einer Geburtsklinik teilen, sondern gelegentlich auch mal die Identität der jeweils anderen übernehmen. Was spätestens dann problematisch wird, als eine von beiden eine Affäre mit einer verführerischen Schauspielerin beginnt. Stilistisch spannend, abgründig und bitterböse, aber auch spannend und gesellschaftspolitisch relevant. (Prime Video)
Queere Zwillinge mit Geburtsfetisch (28.05.2023)

Interview with the Vampire

Alles, was der bei Licht betrachtet reichlich faden ersten Verfilmung von Anne Rices Roman mit Tom Cruise und Brad Pitt von 1994 in Sachen Queerness und Diversität fehlte, hat diese neue Serien-Adaption im Überfluss. Plus jede Menge Blut und Sex. Raffiniert werden nebenbei ernste Themen wie Rassismus und Missbrauch verhandelt, aber wer mag, kann "Interview with the Vampire" auch problemlos schlicht als kurzweilige, erotische Seifenoper genießen. So oder so sind Kostüme und Ausstattung prächtig und Jacob Anderson und Sam Reid kaum weniger ansehnlich. (Sky/Wow)
Fünf neue Serien mit queeren Figuren (02.04.2023)

Culprits

Ist "Culprits" eine queere Serie? Womöglich nicht im eigentlichen Sinne, schließlich fällt der rasante, auf mehreren Zeitebenen und über acht Episoden erzählte Thriller eher ins so genannte Heist-Genre. Im Zentrum stehen ein spektakulärer Raub in einem versteckten Tresorraum und die Kriminellen, die dafür verantwortlich waren und irgendwann nach und nach von einem Killer aufgespürt werden. Hauptprotagonist ist dabei Ex-Gangster Joe (Nathan Stewart-Jarrett) – und dass der schwul ist und in seiner neuen Existenz ein Familienleben mit Mann und zwei Kindern führt, macht die ohnehin sehenswerte Serie noch ein wenig besonderer. Einfach weil der gleiche Plot bis vor kurzem mit Sicherheit über eine heterosexuelle Figur erzählt worden wäre. (Disney+)

Glamorous


Marco Mejia als Miss Benny in "Glamorous" (Bild: Netflix)

Nein, eine wirklich gelungene Serie ist diese Geschichte um den jungen Möchtegern-Makeup-Influencer Marco (Miss Benny), der von heute auf morgen einen Job im Schmink-Imperium von Ex-Model Madolyn Addison (Kim Cattrall) bekommt und dort in allerlei Business-Machenschaften und Liebeleien verwickelt wird, nicht. Und dass es keine zweite Staffel geben wird, ist nicht unbedingt tragisch. Aber als Serien-Protagonist ist Marco – femme, flamboyant, sexpositiv – auf jeden Fall eine angenehme Ausnahmeerscheinung. Und das Ensemble, zu dem auch Zane Phillips, Michael Hsu Rosen, Graham Parkhurst und Ayesha Harris gehören, enorm queer. (Netflix)
"Glamorous": Nicht Kim Cattrall ist der Star, sondern Miss Benny (25.06.2023)

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Tore

Auch ohne eine neue Staffel "Young Royals" (die dritte und letzte kommt im März 2024) hatte Netflix in diesem Jahr Queeres aus Schweden zu bieten. Der Sechsteiler "Tore" von und mit dem fantastischen William Spetz erzählt die Geschichte des 27-jährigen Tore, der sich, vom Unfalltod seines Vaters aus der Bahn geworfen, zwischen Sex, Drogen und Alkohol zu verlieren droht. Trotz Humor ist der Tonfall hier ziemlich düster und nicht selten traurig, und auch wenn die Serie nie die Klasse von etwa "Please Like Me" erreicht, ist doch nicht zuletzt Spetz in der alles andere als eindimensionalen Titelrolle unbedingt sehenswert. (Netflix)
Eine queere Dramödie aus Schweden – ohne Klischees (05.11.2023)

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29.12.23 | Jahresrückblick, Teil IX
Die besten asiatischen Gay-Romance-Serien 2023
29.12.23 | Jahresrückblick, Teil VIII
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28.12.23 | Jahresrückblick, Teil VII
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