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US-Preisverleihungen
Golden Globes: "Oppenheimer" räumt ab, Dämpfer für "Barbie"
Die Golden Globes 2024 haben einige klare Favoriten für die kommenden Oscars zutage gefördert – ebenso wie manch einen potenziellen Verlierer. Auch die Creative Emmys wurden verliehen – mit einigen queeren Erfolgen.

Für "Barbie" sah es bei den Golden Globes nicht mehr ganz so rosig aus (Bild: Mattel Films)
- 8. Januar 2024, 10:26h 4 Min.
Mit der Verleihung der Golden Globes in der Nacht auf Montag fand der erste große Fingerzeig in Richtung der anstehenden Oscars im März statt. Geht es danach, so dürfen sich "Oppenheimer"-Regisseur Christopher Nolan (53) sowie der Cast des Films über den "Vater der Atombombe", J. Robert Oppenheimer, große Hoffnungen machen. Mit fünf Auszeichnungen sammelte das Drama mit Cillian Murphy (47) in der Titelrolle die meisten Globes des Abends. Der große Konkurrent "Barbie" schaffte es nur auf zwei Auszeichnungen.
So holte sich "Oppenheimer" bei den Golden Globes, die sowohl in der Film- als auch in der Serienkategorie zwischen "Drama" und "Musical oder Komödie" unterscheiden, die Auszeichnung als "Bestes Drama". Zudem wurde Nolan für seine Regiearbeit ausgezeichnet. Murphy erhielt den Preis als "Bester Hauptdarsteller in einem Drama", während "Oppenheimer"-Kollege Robert Downey Jr. (58) in der Nebendarsteller-Kategorie gewann. Globe Nummer fünf gab es dann noch für den Soundtrack des Streifens.
Weitere bedeutende Preise gingen an "Killers of the Flower Moon"-Darstellerin Lily Gladstone (37) als "Beste Drama-Schauspielerin", und Paul Giamatti (56) für die Komödie "The Holdovers". Seine Kollegin Da'Vine Joy Randolph (37) bekam den Preis in der Nebendarstellerin-Kategorie.
Auch bei den Serien kristallisierte sich früh ein klarer Gewinner heraus. Die gefeierte Drama-Serie "Succession" sammelte im Verlauf des Abends vier Golden Globes: Sie wurde als "Beste Dramaserie" ausgezeichnet, Kieran Culkin (41) stach seinen TV-Vater Brian Cox (77) aus und schnappte ihm den Preis als "Bester Schauspieler in einer Dramaserie" weg. Bei den Schauspielerinnen machte Sarah Snook (36) das Rennen und bei den Nebendarstellern ihr "Succession"-Ehemann Matthew Macfadyen (49). Kurzum: Wie in der Serie blieb es auch bei den Globes in der Familie.
Ebenfalls als klarer Sieger dürfen sich alle Beteiligten der Serie "The Bear" ansehen, die als "Beste Serie – Musical oder Komödie" gewürdigt wurde. Hauptdarsteller Jeremy Allen White (32) und Hauptdarstellerin Ayo Edebiri (28) machten die insgesamt drei Auszeichnungen perfekt.
"Barbie" als Verlierer des Abends
Mit Greta Gerwigs (40) Film "Barbie" ging natürlich auch der erfolgreichste Film des vergangenen Jahres in zahlreichen Kategorien an den Start. Zwar gewann er zwei Golden Globes – darunter einen für den Zuschauererfolg und einen für den Song "What Was I Made For" von Billie Eilish, die sich erst vor wenigen Wochen geoutet hat (queer.de berichtete). Insgesamt dürfte jedoch die Enttäuschung überwogen haben. Gerwig hatte gegen Nolan das Nachsehen, "Barbie"-Hauptdarstellerin Margot Robbie (33) zog gegen Emma Stone (35) den Kürzeren und deren Film "Poor Things" triumphierte auch noch in der Kategorie "Beste Komödie oder Musical".
Der queere irische Schauspieler Andrew Scott war für die schwule Fantasy-Romanze "All of Us Strangers" als bester Hauptdarsteller in einem Filmdrama nominiert worden, musste sich aber Cilian Murphy und "Oppenheimer" geschlagen geben. Immerhin hatte Scott schon zuvor einen Preis der amerikanischen National Society of Film Critics (NSFC) gewonnen (queer.de berichtete).
Auch der viel diskutierte queere Psychothriller "Saltburn" (Amazon Prime Video) erhielt nach zwei Nominierungen keine Auszeichnung.
Durch den immensen Erfolg von "Succession" (Sky) blieb vornehmlich eine Serie auf der Strecke: "The Crown" (Netflix). Lediglich einen Golden Globe konnte die Geschichte über das britische Königshaus gewinnen – Elizabeth Debicki (33) wurde für ihre Darstellung von Prinzessin Diana mit einem Globe als Nebendarstellerin bedacht.
Aus deutscher Sicht wurde in der Film-Kategorie "Beste Schauspielerin in einem Drama" mitgefiebert. "Toni Erdmann"-Star Sandra Hüller (45) trat darin dank "Anatomie eines Falls" an, ging aber durch den Triumph von Lily Gladstone leer aus. Immerhin: Als "Bester fremdsprachiger Film" und für das "Beste Drehbuch" wurde die französische Produktion mit Hüller als bisexuelle Autorin unter Mordverdacht in der Hauptrolle ausgezeichnet.
"Queer Eye" und RuPaul erfolgreich bei Creative Emmys
Am Wochenende sind auch die Creative Arts Emmys verliehen worden, also die Emmy-Auszeichnungen für technische und weniger wichtige Kategorien. Hier wurde "Queer Eye" zum sechsten Mal in Folge mit dem Preis als "beste strukturierte Reality-Sendung" des Jahres geehrt. Dabei setzte sich die Makeover-Show unter anderem gegen die "Antiques Roadshow" (eine Art US-Version von "Bares für Rares") oder "Shark Tank" (US-Version von "Die Höhle der Löwen") durch. Auch RuPaul feierte erneut einen Erfolg: Für "RuPaul's Drag Race" erhielt er bereits zum achten Mal in Folge den Preis für die "beste Moderation in einer Wettbewerbsshow". Dabei konnte sich die 63-jährige Dragqueen unter anderem gegen die Fab-Five und Nicole Byer von "Nailed It!" durchsetzen.
Die Verleihung in den Emmy-Hauptpreisen wird am 15. Januar stattfinden und live im US-Fernsehen übertragen werden. Hier gilt "The Last of Us" als einer der Favoriten (queer.de berichtete). Bereits bei den Creative Emmys konnte die Serie acht Preise gewinnen, darunter den Preis als bester Gastdarsteller für Nick Offerman. Er hatte in der dritten Folge einen schwulen Prepper spielte (queer.de berichtete). Bei den Golden Globes war die Horrorserie mit queeren Inhalten nach zwei Nominierungen leer ausgegangen. (spot/cw)
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