Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?48090

Vatikan

Papst fordert weltweites Verbot von Leih­mutter­schaft

Gerade unter schwulen Paaren sind Leihmutterschaften populär. Papst Franziskus fordert nun ein Ende dieser Praxis.


Papst Franziskus hält nicht nur gleich­geschlechtliche Eheschließungen für verwerflich, sondern auch die Praxis der Leih­mutter­schaft (Bild: Long Thiên / flickr)

  • 9. Januar 2024, 12:58h 2 Min.

Papst Franziskus hat Leihmutterschaften als verwerflich verurteilt und ein weltweites Verbot gefordert. "Ein Kind ist immer ein Geschenk und niemals ein Vertragsgegenstand. Ich plädiere daher dafür, dass sich die internationale Gemeinschaft für ein weltweites Verbot dieser Praxis einsetzt", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Montag bei einer Audienz im Vatikan vor akkreditierten Botschafter*innen. Eine Leihmutterschaft verletzte die Würde der Frau und des Kindes.

Bei einer Leihmutterschaft trägt eine Frau für sogenannte Wunscheltern ein Kind aus und überlässt ihnen dieses nach der Geburt. Die Gründe dafür sind vielfältig. In Deutschland ist die Leihmutterschaft wie in vielen anderen Staaten verboten. In einigen Ländern hingegen ist die Leihmutterschaft teils mit bestimmten Einschränkungen erlaubt. Deutsche Wunscheltern, darunter viele schwule Paare, gehen daher dafür ins Ausland.

Papst gegen angebliche "Kultur des Todes" und "Gender-Theorie"

Bei der Audienz sprach der 87-jährige Pontifex über aktuelle Krisen und forderte mit Blick auf Kriege und Konflikte Frieden. Dabei kam er auf die Leihmutterschaft zu sprechen. "Der Weg des Friedens erfordert die Achtung vor dem Leben, vor jedem menschlichen Leben, angefangen bei dem des ungeborenen Kindes im Mutterleib, das weder beseitigt noch zu einem Objekt der Kommerzialisierung gemacht werden darf", sagte Franziskus.

Er geißelte eine angebliche Kultur des Todes, die sich im Westen ausbreite und im Namen eines vorgetäuschten Mitleids Kinder, Alte und Kranke aussondere. Der Papst bezeichnete zudem die angebliche "Gender-Theorie" als gefährlich, die Unterschiede zwischen Menschen auslösche. Die Begriffe "Gender-Theorie" oder "Gender-Ideologie" werden gerne als Kampfwort gegen jegliche Anerkennung von Homosexuellen oder anderen queeren Menschen verwendet. In der deutschen Politik nutzt insbesondere die AfD den Ausdruck. Auch der Papst warnte intern in der Vergangenheit mit Blick auf queere Menschen vor "Gender-Ideologie" (queer.de berichtete).

Leihmutterschaften sind insbesondere unter schwulen Hollywood-Stars beliebt, da in Kalifornien diese Praxis kommerziell betrieben werden darf. Zu den Promis, die mit Hilfe einer Leihmutter Vater geworden sind, gehört unter anderem "Star Trek"-Schauspieler Anthony Rapp, "Modern Family"-Darsteller Jesse Tyler Ferguson oder "How I Met Your Mother"-Star Neil Patrick Harris.

- w -

Nur eine deutsche Partei unterstützt Leihmutterschaften

In Deutschland setzt sich unter den im Bundestag vertretenen Parteien lediglich die FDP für eine Legalisierung der Leihmutterschaft ein – allerdings nur begrenzt auf altruistische, also nichtkommerzielle Dienstleistungen (queer.de berichtete). (dpa/cw)

-w-