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Wiederholungswahl zum Bundestag
LSU wirbt mit Slogan "Berliner können öfter. Diesmal CDU"
Mit einem etwas doppeldeutigen Wahlkampfslogan wirbt der queere Verband der LSU im Berliner Regenbogenkiez um Stimmen bei der Wiederholungswahl zum Bundestag.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Jan-Marco Luczak plakatierte mit (Bild: LSU Tempelhof-Schöneberg)
- 15. Januar 2024, 10:35h 2 Min.
Die Lesben und Schwulen in der Union (LSU) haben die heiße Phase des Wahlkampfs in Berlin mit einer Plakatkampagne im Regenbogenkiez gestartet. In der Bundeshauptstadt wird am 11. Februar wegen Unregelmäßigkeiten bei der Bundestagswahl 2021 in 455 von 2.256 Wahlbezirken erneut gewählt.
Das LSU/CDU-Plakat ist in Regenbogenfarben gehalten und enthält den Slogan: "Berliner können öfter. Diesmal CDU." Damit wolle die queere Organisation innerhalb der CDU "einer möglichen Wahlmüdigkeit bei der anstehenden Wiederholungswahl entgegenwirken". Die LSU teilte außerdem mit, die Plakataktion solle darauf hinweisen, dass viele Menschen keine Wahlmöglichkeiten hätten. "Beispielsweise die Wahl, offen zu leben und zu lieben wen sie wollen, haben viele nicht. Religiöse oder gesellschaftliche Zwänge hindern Menschen oft daran - und leider auch hier bei uns in Berlin. In vielen Ländern wird durch staatliche Repressionen verhindert, die eigene Persönlichkeit frei entfalten zu können", so die LSU.

V.l.n.r.: CDU-Bezirksstadtrat Matthias Steuckardt, der Bundestagsabgeordnete Jan-Marco Luczak, LSU-Kreisvorsitzender André Laurman-Urbanski und Klaus Hackenschmied, der queerpolitische Fraktionssprecher der CDU in Tempelhof Schöneberg, vor dem neuen Wahlplakat (Bild: LSU Tempelhof-Schöneberg)
Bei der Plakatierung half auch der CDU-Politiker Jan-Marco Luczak, der seit 2009 Mitglied des Bundestages ist. Der 48-Jährige gilt als einer der Vorreiter der CDU bei queeren Rechten: 2012 gehörte er zu den sogenannten "Wilden 13", die das Ende der steuerrechtlichen Diskriminierung von gleichgeschlechtlichen Paaren forderten – und sich damit gegen die Mehrheitsmeinung in ihrer Partei wendeten (queer.de berichtete). Er war auch der erste CDU-Bundestagsabgeordnete, der sich öffentlich dafür eingesetzt hat, queere Menschen auch im Grundgesetz vor Diskriminierung zu schützen (queer.de berichtete).
Bereits bei der letzten Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus im vergangenen Jahr hatte die LSU im Regenbogenkiez eigene Plakate aufgehängt – damals bereits mit dem Slogan "Diesmal CDU" und den Aufschriften "Unser Kiez verdient einen schwulen Bürgermeister" und "Für deine Sicherheit" (queer.de berichtete). (dk)














