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Colorado

"Club Q"-Attentäter*in entgeht mit Schuldeingeständnis der Todesstrafe

Erneut muss eine nichtbinäre Person in den USA wegen eines Amoklaufs in einem queeren Club vor Gericht erscheinen.


Der Mugshot von Anderson Lee Aldrich (Bild: Colorado Spings Police Department)

  • 17. Januar 2024, 10:38h 2 Min.

Nach tödlichen Schüssen in einem queeren Club in den USA ist die bereits wegen Mordes und versuchten Mordes verurteilte Person erneut angeklagt worden. Anderson Lee Aldrich würden Hass- und Schusswaffenverbrechen vorgeworfen, hieß es am Dienstag in einer Mitteilung des US-Justizministeriums. Insgesamt gibt es 74 Anklagepunkte.

Bei der Attacke im November 2022 in der Stadt Colorado Springs im US-Bundesstaat Colorado waren fünf Menschen getötet und 19 verletzt worden (queer.de berichtete). 28 weitere Menschen soll die Person zu töten versucht haben.

Das US-Justizministerium teilte mit, die Tat sei vorsätzlich und böswillig gewesen. Es lägen zudem Informationen vor, wonach der Angriff "aufgrund der tatsächlichen oder wahrgenommenen sexuellen Orientierung und Geschlechts­identität" der Clubbesucher*­innen begangen worden sei. Nach Angaben des Justizministeriums hat Aldrich zugestimmt, sich in allen Anklagepunkten erneut schuldig zu bekennen. Die angeklagte Person wurde im Vorjahr bereits zu langen Haftstrafe verurteilt (queer.de berichtete). Aldrich erhielt fünf Mal lebenslänglich ohne Aussicht auf vorzeitige Entlassung plus eine Haftstrafe von 2.211 Jahre (!) Haft.

Laut dem Radiosender CPR führte das neue Schuldeingeständnis von Aldrich dazu, dass das Justizministerium nicht die Todesstrafe in diesem Verfahren fordert. Eigentlich ist die Todesstrafe in Colorado bereits abgeschafft worden, allerdings kann in Verfahren vor Bundesgerichten trotzdem die Tötung eines verurteilten Angeklagten gerichtlich angeordnet werden.

Aldrich identifiziert sich als nichtbinär

Aldrich ist laut dem Anwaltsteam nichtbinär – in Gerichtsunterlagen geben sie Aldrichs Personalpronomen mit "they" an. Allerdings haben Familienmitglieder ausgesagt, dass Aldrich vor der Tat immer männliche Personalpronomen verwendet habe. Nachbar*innen erklärten zudem, dass Aldrich in der Vergangenheit immer wieder mit homophoben Tiraden aufgefallen sei. Die Polizei gab an, in Aldrichs Haus regenbogenfarbene Zielscheiben gefunden zu haben. (dpa/cw)

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